Harpen. . Fred Schüler interpretiert in der Vinzentiuskirche die Hits des Sängers.Anschließend Empfang zum zehnjährigen Bestehen der Benefizkonzertreihe

„Nur die Lieder von Reinhard Mey vorzutragen, ist mir zu wenig. Geschichten gehören einfach dazu.“ Das erklärte Fred Schüler nach seinem 10. Benefizkonzert zu Gunsten der St. Vinzentiuskirche.

Seine Zuhörer fanden das auch. Immer wieder gab es nicht nur für die ausgewählten Stücke Applaus. Auch seine Geschichten zwischen und zu den Liedern fanden viel Anklang. Zum Beispiel: das erste Auto in der Straße Anfang der 50er Jahre in Kornharpen zum Lied „51er Kapitän“. Oder: die Kinderlandverschickung im vom 2. Weltkrieg gezeichneten Nachkriegsbochum mit „Kinder zur Sonne“ vor dem Stück „Ficus Benjamini“. Da wurden wohl bei einigen der zum Teil schon angegrauten 300 Konzertbesucher Erinnerungen wach.

Das zweiteilige Konzert eröffnete Gemeindepfarrer Gerald Hagmann. „Reinhard Mey können wir Ihnen heute Abend zwar nicht bieten, aber einen seiner größten Fans“, betonte er mit Hinweis auf das zehnjährige Bestehen der Konzertreihe. Die Gemeinde gebe deshalb im Anschluss einen Empfang, so der Pfarrer.

Heitere Gelassenheit

Dann ging es los. Passend zu dieser schönen Begrüßung intonierte Schüler „Freundliche Gesichter“ von Mey. „Komm gieß mein Glas noch einmal ein“, als das bekannte Lied auf die Freundschaft, und „Über den Wolken“ folgten, und die Besucher gingen begeistert mit.

Unterstützung von „Garden Sisters“

Auf Weihnachten stimmte der Chansonnier seine – in „heiterer Gelassenheit“ da sitzenden – Gäste zudem ein. „Ich kam schon am 15. August auf die weihnachtliche Umlaufbahn, als ich die ersten Dominosteine aß“, erklärte der Harpener Junge verschmitzt zu „Frohe Weihnacht“. Unterstützung erhielt er von den „Garden Singers“ Lennard, Ronny, Mia und Pia. Beim Publikum kam das gut an.

Kindheitserinnerungen

Auch im zweiten Konzertteil kamen bekannte Lieder zu Gehör, die Mey in den 1970er und 1980er Jahren schrieb. Zum Beispiel „Lass sie reisen“ – ein Lied, das der Liedermacher Politikern widmete und ihnen nahegelegt, häufig zu verreisen. Fehlen durfte auch nicht die satirische „Diplomatenjagd“.

Außergewöhnlicher Hörgenuss

Der abschließende Höhepunkt war das Lied „Viertel vor sieben“. Die im Lied beschriebenen Kindheitserinnerungen von Mey bewegten das Publikum sichtlich. Julia Umierski begleitete Schüler dabei stimmungsvoll auf dem Akkordeon, so dass ein außergewöhnlicher Hörgenuss entstand.

Mehrere Zugaben

Nach mehreren Zugaben endete in der Vinzentiuskirche wieder ein gelungener musikalischer Abend mit Fred Schüler.

Info: Ein Empfang im Gemeindehaus rundete das Konzert ab. Rund 150 Besucher kamen und beehrten Schüler zum Jubiläum.Hagmann und der Freundeskreis der Gemeinde dankten dem Musiker zudem. Sie ehrten ihn mit dem Titel „1. Ehrenmitglied im Freundeskreis“.Schüler, seine Sponsoren und das Publikum brachten seit 2004 durch die Konzerte 20 000 Euro zu Gunsten der Kirche zusammen.