Hordel. . Im Kiosk an der Hordeler Heide hat sich einiges getan. Der renovierte Laden gegenüber der Seilscheibe ist der einzige Nahversorger in der näheren Umgebung

Verdutzt schaut der Lieferwagenfahrer aus seinem Fenster, bevor er aussteigt und sich dem Kiosk nähert. „Alles neu“, fragt er als er sich eine Cola und Zigaretten kauft. Tatsächlich sieht es im ehemaligen Happy Shop an der Hordeler Heide ganz anders aus. Und auch außen hat sich einiges getan: Über der Tür prangt ein großes Leuchtschild mit dem Schriftzug „Zenisek“.

Anfang des Jahres hatte Petra Zenisek den Kiosk übernommen. „Aber da war mir sofort klar, ich muss hier möglichst schnell was machen“, sagt die Besitzerin. Die marode Fassade hat sie zusammen mit ihrem Mann Frank inzwischen auch renoviert. „Vorne ist alles frisch gestrichen und wir haben ein neues Schild“, so Petra Zenisek. „Aber die Tür ist geblieben“, sagt sie, denn ein bisschen Nostalgie müsse ihr Kiosk schon bieten. Erstmals seit 30 Jahren funktioniert allerdings die Türklinke. „Das haben unsere Stammkunden sofort bemerkt“, sagt Petra Zenisek lachend und ist richtig stolz auf ihre Bude, die auch ein kleiner Tante-Emma-Laden ist. Zwar hat sie ihre Geschäft modernisiert, gestrichen, mit hellem Licht versorgt und mit einigen Einrichtungsstücken aufgepeppt, der Charme der Ruhrpott-Bude ist aber geblieben.

Und das wissen ihre Kunden zu schätzen. „Wir sind eine Art Stadtteile-Treff“, sagt die gelernte Fußpflegerin, die schon seit Jahren Erfahrungen im Kiosk-Business hat.

Einzig die Süßigkeitentheke musste weichen. Für sie stehen jetzt Ofen und Herdplatten im Kiosk. „Wir backen unsere Brötchen immer selber auf“, so Zenisek. Das habe aber nichts damit zu tun, dass die Bäckerei Lingemann schlechte Brötchen geliefert habe. „Es geht eher darum, dass wir den ganzen Tag frische Brötchen und Gebäck anbieten können. Nicht nur morgens“, erklärt ihr Mann Frank, als sich zwei Kunden um das vorerst letzte Croissant „streiten“. Besonders am Wochenende würden die Kunden Schlange stehen, denn der Kiosk gegenüber der Seilscheibe ist in Hordel mehr oder weniger der einzige Nahversorger.

Ein Herz für Hunde

„Für die Senioren, die am Ende der Straße wohnen, sind wir der Einkaufsladen“, weiß Petra Zenisek. Außerdem zieht sie mit ihrem Herz für Hunde immer neue Kundschaft an. „Im Sommer habe ich draußen einen Wassernapf aufgestellt“, erzählt Zenisek. Und wenn die Vierbeiner brav auf Herrchen oder Frauchen gewarten haben, gab’s sogar noch ein Leckerchen.

Apropos Leckerchen: Schlümpfe, Frösche, Cola-Kracher, Lakritzschnecken und andere Naschereien gibt es natürlich immer noch. „Sonst wären wir doch kein richtiger Kiosk“, sagt Zenisek lachend.


Im Lädchen der Zeniseks ist fast alles zu bekommen

Egal ob Reis, Ravioli, Rasierer, Shampoo, Schnaps oder Schinken: bei Zenisek ist fast alles zu bekommen. Das Sortiment haben die Kioskbetreiber von Vorgänger Wolfgang Wengorz übernommen (und erweitert), der den Laden drei Jahrzehnte betrieb.

Öffnungszeiten: Mo. bis Sa.: 7 bis 20 Uhr (dienstags nur bis 13 Uhr), Sonntag von 9 bis 18 Uhr.