Griesenbruch. . Gelungene Premiere des neuen Moltkemarktes auf dem Springerplatz.Start mit 15 Händlern. Für Anwohner schließt sich eine Lücke

Einen besseren Start hätte der neue Moltkemarkt nicht haben können: Strahlendes Herbstwetter, rundum nur zufriedene Gesichter. „Endlich gibt’s wieder einen Markt am Springerplatz, den haben wir arg vermisst“, freut sich Anwohner Rüdiger Diekmann. Der alte Wochenmarkt bestand zuletzt nur noch aus maximal fünf Ständen; wegen des Umbaus der Fläche wurde er dann ganz eingestellt.

Auf dem neuen (Feier-)Abendmarkt gruppieren sich 15 Stände, in den nächsten Wochen soll ihre Zahl auf 20 anwachsen. Die Premiere am Freitagnachmittag jedenfalls war sehr gut besucht. „Ein toller Angebotmix. Der Moltkemarkt kann viel fürs Viertel tun. Das Quartier wird in den nächsten Jahren vor allem bei Studenten enorm angesagt sein“, ist sich Bezirksbürgermeister Dieter Heldt sicher.

Herwig Niggemann (Niggemann Food Frischemarkt) bildet mit Friedrich Schmidt (Schmidtmeier) und Thorsten Strozik (Designer) das Trio, das das Projekt stemmt. „Das spezielle Angebot besonders beim Fleisch ist geeignet, nicht nur Kunden aus dem Umfeld, sondern Feinschmecker aus ganz Bochum zum Springerplatz zu locken.“ Die Händler, darunter einige, die bisher noch keine Märkte in Bochum bestückten, nähmen das neue Angebot sehr ernst. „Wer fehlt, fliegt raus. Da sind sich alle einig.“

Andreas Dorsch arbeitet ehrenamtlich in der benachbarten Seniorenwohnanlage Albert-Schmidt-Haus. Er erzählt: „Seit Wochen löchern mich die Leute, wann denn nun endlich der neue Markt losgeht. Heute jedenfalls sehe ich Dutzende von Bewohnern hier“, sagt er und deutet in die Laufgassen. Die Senioren vermissen bislang einen Fischstand. „Kommt ab nächster Woche“, verspricht Niggemann. Genauso wie der Käsemann, der wegen eines Fahrzeugschadens bei der Premiere fehlte.

Noch müssen sich die Händler vor dem Bunker dicht zusammendrängen, verdeckt von Containern und Bauzäunen; sobald die Baustelle den Springerplatz freigibt, gewinnt der Markt an Fläche hinzu rund um den alten Pferdebrunnen, der bereits seinen neuen Standort bekommen hat.

Jürgen Sieg (Kartoffeln) ist einer von drei Händlern, die schon auf dem alten Markt am Springerplatz standen. „Zuletzt gab’s drei Stände, das war modernes Betteln. Mit den Kunden konnte man sich wegen des Baumlärms nicht verständigen. Der neue Markt ist gar kein Vergleich. Der Riesenandrang hier spricht Bände.“

Für die Besucher ist der Feierabend-Treff nicht allein wegen der für Wochenmärkte ungewöhnlichen Zeit mehr als nur die Gelegenheit, sich mit frischen Lebensmitteln zu versorgen; Tische und Stühle laden zum Verweilen ein. Überdies bieten Händler Leckereien zum Probieren; dazu gibt es Kaffee, Sekt und Bier – ist ja schließlich schon Feierabend.