Hordel. . Zum 80-jährigen Bestehen des Wanderheims trafen sich die Mitglieder desSGV Hordel, um an alte Zeiten zu denken und optimistisch nach vorn zu schauen

„Frisch auf, wir wollen Freunde sein“, singen die Mitglieder des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) Hordel zur Einstimmung auf die Feierlichkeiten anlässlich des 80-jährigen Bestehens ihres Wanderheims am Sonntag.

Im Jahr 1933 zimmerten die Mitglieder des „Wander- und Mandolinenclubs Frisch auf von Hordel“ ihre erste kleine Wanderhütte zusammen. In den folgenden Jahrzehnten wurde sie immer wieder vergrößert und verschönert.

„Das Heim ist mit dem Verein gewachsen. Wir freuen uns hier in Hordel, so ein schönes Haus zu haben. Hier schlägt das Herz des SGV“, freut sich Abteilungsvorsitzender Gerd Delaveaux. Dem Ratschlag „Erst wählen, dann feiern!“ folgend, strömen die SGVler zum Frühschoppen in das Vereinsheim, um dort gemütlich zu klönen und Leckereien vom Grill und Erbsensuppe zu genießen. Gesungen wird natürlich auch: Begleitet werden sie vom Gitarrenkreis und den Spielleuten Herne 08.

Bewegte Geschichte

Manfred Küchler, Hauptreferent für Heim und Hütten, erzählt von der bewegten Geschichte des Hauses. Nach dem Krieg hätte der Verein riesigen Zulauf erfahren, so dass das Wanderheim immer wieder vergrößert werden musste. „Das geschah alles in Eigenarbeit. Viele der Mitglieder waren in handwerklichen Berufen tätig“, weiß Wanderheim-Obmann Friedhelm Heikhaus. So seien nach und nach Sanitäranlagen, Büroräume, Jugendräume und Küche entstanden.

Mittelpunkt vieler Familien

Wolfgang Haarmann, seit 68 Jahren im SGV, erinnert sich an den nachträglich gegrabenen Keller und den Bau der Kegelbahn: „Wir haben in der Erde gewühlt. Was eine Knochenarbeit!“ In der besonders aktiven Zeit in den 60er und 70er Jahren zählte der SGV Hordel rund 1000 Mitglieder. „Das Heim war Mittelpunkt vieler Familien“, so Manfred Küchler. Mütter trafen sich mittags im Heim, und die Kinder machten dort Hausaufgaben.

Sorgen um den Nachwuchs

Friedhelm Heikhaus erinnert sich an die sonntäglichen Wanderungen: „Erst ging es in die Kirche und dann im Dauerlauf zum Wanderheim.“ Bestückt mit Gitarre und Mandoline seien sie singend durch die Bergmannsiedlung gezogen. Besonders schön, so die SGV-Mitglieder, seien die Feste gewesen: von Karneval und Ostern, über Tanz in den Mai, Sommerfest, Winzerfest und Nikolaus. Und wie sieht es mit der Zukunft des Wandervereins aus? Noch immer ist die Hordeler Abteilung mit rund 250 Mitgliedern die Größte im Bezirk Bochum. Sorge bereitet jedoch der fehlende Nachwuchs. Heikhaus: „Das Wanderheim ist groß genug. Jetzt geht’s darum, es zu erhalten.“

Info: Der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) zählt bundesweit etwa 38 000 Mitglieder und ist einer der größten Freizeit- und Wandervereine. In Bochum gibt es sieben Abteilungen. Sie kümmern sich um die Pflege und Markierung von Wanderwegen und setzen sich für den Umweltschutz ein.