Hiltrop. . WAZ-Leser Walter Spiller ist froh, dass sich am belasteten Ostbach-Zulauf endlich etwas tut.Eine Tafel mit Messwerten und aktuellen Aushängen würde er allerdings begrüßen
Inzwischen sind die kleinen Bäche mit Steinen bedeckt. „Unter den Steinen befinden sich noch Plastikfolien, damit das Regenwasser nicht in den Bach läuft“, erklärt Walter Spiller. Der Anwohner der MSA-Siedlung in Hiltrop beschäftigt sich schon seit längerem mit den Zuläufen des Ostbachs.
„Die Quellen hier im Hiltroper Park sind mit Chrom belastet“, so Spiller. Er erklärt: „Früher wurden auf Lothringen V Schwellen imprägniert und draußen gestapelt und getrocknet. Durch den Regen sind viele Chemikalien ins Grundwasser gelangt. Unter anderem eben auch Chrom.“ Dieses Grundwasser speist den Ostbach und tritt östlich des Friedhofs und der Dreihügelstraße zutage. Vor gut vier Jahren ist die Chrombelastung der Quellen im Hiltroper Park festgestellt worden. Außerdem befinden sich polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe im Grundwasser.
„Ich bin froh, dass jetzt zumindest die offenen Zuläufe abgedeckt und verkapselt werden“, sagt der Rentner, der schon seit seiner Kindheit in Hiltrop lebt. Außerdem wird, wie Stadtsprecher Thomas Sprenger bestätigt, derzeit eine Filteranlage in der Nähe der Zuläufe unterhalb der Straße „Im Finkensiepen“ eingebaut. „Eine Gesundheitsgefahr für die Anwohner besteht nicht, denn das Wasser des Ostbachs ist kein Trinkwasser“, so Sprenger. „Es stehen entlang des Flusslaufs etliche Schilder, die darauf hinweisen“, ergänzt der Stadtsprecher.
Anwohner nicht direkt informiert
Spiller ist froh, dass sich inzwischen etwas tut, nur eins ärgert ihn: „Wir Anwohner werden über nichts informiert. Plötzlich steht hier ein Bagger und fängt an zu buddeln. Zum Glück passiert jetzt mal etwas, aber ich würde mich freuen, wenn wir darüber Bescheid wüssten.“ Eine Info-Tafel über die aktuelle Chrombelastung des Ostbachs würde Spiller außerdem begrüßen. Darüber hinaus fragt sich der engagierte Anwohner, ob die Stadt noch regelmäßig Proben nimmt.
„Die Stadt nimmt selbstverständlich Proben von den Zuläufen des Ostbachs“, lässt Sprenger wissen. Die letzten Werte seien von 2011. „Alle Informationen werden immer an die Bezirksvertretung weitergegeben. Jeder Anwohner kann zu den Sitzungen kommen. Dadurch sind auch die Informationen öffentlich“, erklärt der Stadtsprecher.
Spezielle Informationsflyer für alle Anwohner der Umgebung seien aber nicht geplant. Die aktuelle Sachlage könne allerdings im Internet auf www.bochum.de eingesehen werden. „Dort sind auch die letzten Messergebnisse zu finden“, sagt Sprenger.