Riemke. .
Riemke als Stadtteilzentrum steht gegenwärtig unter keinem guten Stern. Mit der Schließung des letzten Supermarktes brach das Einzelhandelsangebot empfindlich ein. Hinzu kommt, dass wieder mehr Läden leer stehen. Nun greift die Politik ein, um zu verhindern, dass an der Herner Straße statt Nahversorger Spielbetriebe die Geschäftszeile weiter abwerten.
So wurde jetzt ein Bebauungsplan beschlossen, der die Ansiedlung von Vergnügungsstätten zunichte macht. Anlass war, dass es mehrere Anträge und Anfragen zur Ansiedlung von Wettbüros an der Herner Straße gibt. Dabei gibt es seit gut zehn Jahren bereits einen Bebauungsplan für das Nahversorgungszentrum Riemke; indes schließt dieser nur Spielhallen und Sexshops aus; Wettbüros sind dabei nicht Inhalt, weil zu diesem Zeitpunkt noch das staatliche Monopol auf Wetten und Glücksspiel galt.
Wettbüros haben negative städtebauliche Auswirkungen: Sie verdrängen gewachsene Einzelhandelsstrukturen, weil sie das Bodenpreis-Gefüge verändern („Niveauabsenkung“), stören aber auch das Stadtbild. „Eine planerische Steuerung von Wettbüros analog zu Spielhallen ist demnach notwendig“, darin war sich die Bezirksvertretung Mitte jetzt einig. Der ergänzende Bebauungsplan umfasst die Herner Straße zwischen den Kreuzungen Tippelsberger- und Wilbergstraße.
Der letzte Abschnitt der Herner Straße (ab A 40 bis Moritzstraße) soll frühestens ab Jahresende modernisiert werden. Die Riemker selbst wollen mehr Einzelhandelsangebote in ihrem Stadtteil, wie eine Umfrage der Orts-CDU ergeben hatte.
Dabei setzt die Stadt auch auf die Initiative der Hauseigentümer zur Forcierung des Handels, losgetreten durch den Straßenumbau. Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch bei der Bürgerversammlung zur Situation in Riemke: „Sie bestimmen, was passiert.“