Ehrenfeld. .

An diesem Montagmorgen ist es ruhig wie in einem Vorort an der Großbaustelle Oskar-Hoffmann-Straße; oberirdisch kurvt nur ein Bagger vor dem Schauspielhaus. Der Großteil der Arbeiten läuft in dieser Woche unterirdisch ab, weil Versorgungsleitungen verlegt werden.

„Nächste Woche kehrt der Lärm zurück. Die Gleise müssen herausgerissen, die Fahrbahnen aufgefräst werden“, erklärt Susanne Düwel, stellvertretende Leiterin des Tiefbauamtes. Bis Ende August sollen die Straßenbauarbeiten zwischen Königsallee und Oskar-Hoffmann-Straße 52 (kurz vor Einmündung Kronenstraße) noch dauern; danach werden sie auf der nördlichen Seite zwischen Clemens- und Kronenstraße fortgesetzt. Anschließend aber können die Bewohner und Geschäftsleute im vorderen Abschnitt schon den ausgebauten Zustand genießen, lediglich Bäume und Markierungen fehlten dann noch.

Währenddessen sind die Kanalarbeiten weit vorangeschritten; mit dem Regenwasserkanal konnte bereits die Universitätsstraße erreicht werden, der Schmutzwasserkanal folgt, so dass Mitte Juli die Querung der Unistraße erfolgen kann. „Wir könnten schon eher damit beginnen, wollen aber zu Bochum Total keine weiteren Verkehrsbehinderungen schaffen“, meint Annette Liska (Baustellenmanagement). Der weitere, dann oberirdische Bau des Kanals in der Universitätsstraße (bis auf Höhe Alsenstraße) soll im November losgehen.

Gesamtkosten: 8 Millionen Euro

„Die Stadt hat viel für uns getan, aber Umsatzeinbußen gibt’s trotzdem“, beklagt etwa Karl-Heinrich Zimmermann (Metzgerei Kruse). Seinem Nachbar Jörg Hohmann geht es mit seinem Orthopädiegeschäft ähnlich. „Viele Kunden wissen nicht, dass sie uns trotz Umbaus erreichen können, ob zu Fuß oder mit dem Auto.“ Er spricht von 30 Prozent weniger Umsatz. Katrin und Nina Oberheitmann, die nebenan ihr Café „Fräulein Coffea“ betreiben, gar von 40 Prozent: „Das Wichtigste ist jetzt, das Beste aus der Situation zu machen“. Haben sie bereits: Die Freiluftsitze befinden sich jetzt hinter der abgesperrten Jakobstraße, eine derzeit sehr abgeschiedene Ecke.

Uwe Seidel, Leiter des Tiefbauamtes, stellt eine bessere Beschilderung in Aussicht und regt eine Baustellenparty an; eine Idee, die die Geschäftsleute gerne aufgreifen.

Die Baumaßnahme an Bochums ehemals schlechtester Straße dauert bis Ende nächsten Jahres. Der lange letzte Winter führte zu Verzögerungen, der an einigen Stellen zu weiche Untergrund zu Bodenaustausch und damit 100 000 Euro Mehrkosten.

Insgesamt kostet die Maßnahme rund acht Millionen Euro, wobei der Straßenbau mit 2,6 Mio, der Kanal mit 3,8 Millionen Euro zu Buche schlägt. Hinzu kommen 84 neue Bäume und Straßenbeleuchtung (300 000 Euro).