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Der Südring kann am Eingang zur Brüderstraße als „Tor zum Bermuda-Dreieck“ betrachtet werden. Als solcher wollten die Gastronomen im Kneipenviertel und die Stadt ihn umgestalten und künstlerisch aufwerten; allein, es fehlte das Geld.

Vor fünf Jahren hatten Künstler gemeinsam mit der Stadt das Projekt „Bermudalicht“ ins Leben gerufen. Dahinter steckte das Konzept, zentrale Plätze im Kneipenviertel mit Lichtinstallationen zu bestücken. Die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Bermuda-Dreieck wollte Fördermittel des Landes nutzen, um das Gastro-Viertel um Hingucker zu bereichern. Jeweils für die Eingangsbereiche waren moderne und farbige Gestaltungselemente vorgesehen.

Einzig die Impulsbühne war übriggeblieben und konnte auf dem Konrad-Adenauer-Platz realisiert werden, allerdings auch erst fast vier Jahre später. Alle übrigen Entwürfe sind inzwischen ad Acta gelegt, darunter die Bermuda-Sonne am Kerkwege mit Blick auf die Marienkirche; sie scheiterte u.a. daran, dass kein Immobilienbesitzer bereit war, die Leuchtskulptur an den Hauswänden zu befestigen.

Nun wird doch eine alte Idee wiederbelebt: Die Lichtskulptur „Salve!“ („Sei gegrüßt“), ein Entwurf von Christoph Hildebrand für den Platz am Südring, soll errichtet werden. Dazu wird die Fahrbahn der Brüderstraße in einem Bogen senkrecht auf den Südring geführt, während die Neustraße im weniger spitzen Winkel auf die Brüderstraße gelenkt werden soll. Deren Querschnitt wird von 6 auf 8,50 m in der Einmündung zum Südring aufgeweitet, die Neustraße soll daraufhin verschmälert werden. Baukosten: etwa 300 000 Euro.

Die gewonnene Fläche wird den Gehwegen zugeschlagen und soll dann als Platz wahrgenommen werden können. Sie bekommt Freisitze und Lichtstelen wie die untere Kortumstraße. Die Stadt legt nach dem Straßenumbau die Fundamente für die Skulptur „Salve!“, deren Aufbau die ISG mit städtischer Unterstützung finanzieren will.

Schon vor vier Jahren fiel die Wahl auf Hildebrands Sprechblasen, doch deren Umsetzung scheiterte an den Eigenmitteln, obwohl Zuwendungen in Höhe von 80 000 Euro vom Land seit 2007 bereit standen und nun abgerufen werden müssen, wenn sie nicht verfallen sollen.

Vorgesehen sind zwei Sprechblasen, zehn Meter hoch, wie im Comic, die die Kneipenbummler vom Bahnhof kommend am Beginn des Bermuda-Dreiecks empfängt.

Verzinkter Stahl bekommt eine Goldlackierung, wird durch Bodenstrahler und Neon in der Skulptur illuminiert und trägt allerlei Symbole und Piktogramme aus der non-verbalen Kommunikation.

Im August soll es losgehen; der Straßenbau wird etwa zehn Wochen dauern, so dass die Arbeiten im November fertig sein könnten. Während der Umbauphase müssen Brüder- und Neustraße zeitweise abgebunden werden Die Ausschreibungen, so erklärte Christoph Matten vom Tiefbauamt im Bezirk Mitte, seien vorbereitet. „Salve!“ bekommt eine Stahleinfassung wie die Engelbert-Skulptur.

Die CDU wollte dem entstehenden Areal den Namen „Platz der deutschen Einheit“ geben, scheiterte damit aber mehrheitlich in der letzten Ratssitzung.