Hordel. . 130 Jugendliche besuchen die Zeche Hannover, um Ideen für ihre Pott-Symphoniezu sammeln. Auch die Ruhrgebiets-Geschichte soll in die Musik einfließen
Helle, dumpfe, schrille, leise, tiefe, hohe Töne und vieles mehr begegnete den Schülern bei ihrer Entdeckungsreise in mögliche Klangwelten rund um die Zeche Hannover. Die Kinder und Jugendlichen unternahmen unter Begleitung von Museumspädagogen, Musikern und Komponisten einen Rundgang durch das Industriedenkmal, erfuhren Interessantes aus der Vergangenheit der Zeche und viel über die Zuwanderer, die aus verschiedenen Ländern zum Arbeiten ins Revier kamen.
Und warum gingen die Schüler auf Töne-Jagd? Die „Pott-Symphonie“ wartet noch auf ihre Komposition. 130 Schüler aus dem Ruhrgebiet erkundeten das Industriemuseum, um Eindrücke für ihre Arbeit im Musikunterricht der nächsten Wochen zu sammeln. Sie sind nämlich Teilnehmer eines Kooperationsprojektes, das der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bereits zum vierten Mal zusammen mit Schulen aus dem Revier veranstaltet.
Eindrücke werden in Kompositionen umgesetzt
In den kommenden Monaten werden die Klassen ihre Eindrücke in Kompositionen umsetzen und eine eigene „Pott-Symphonie“ kreieren. Sie experimentieren mit Klängen und Instrumenten, improvisieren und komponieren. Die Musiker Dr. Gordon Kampe, Roman Pfeifer und Madjid Tahriri aus Essen sowie Richard Ortmann aus Dortmund geben Impulse und Hilfestellungen bei der Entwicklung und Umsetzung der Ideen.
Neben der Heinrich-Böll-Gesamtschule und der Märkische Schule Wattenscheid sind auch das Adalbert-Stifter-Gymnasium Castrop-Rauxel, die Droste-Hülshoff-Realschule und die Wilhelm-Rein-Förderschule aus Dortmund sowie als sechste Schule das Städtische Ratsgymnasium Gladbeck beteiligt.
Pott-Symphonie trägt den Untertitel „Die Vielfalt des Ruhrgebiets“.
Der Besuch in der Zeche Hannover hatte aber noch einen weiteren Hintergrund: Die Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte und Gegenwart soll ein Schwerpunkt des diesjährigen Projektes sein. Deshalb trägt die Pott-Symphonie auch den Untertitel „Die Vielfalt des Ruhrgebiets“.
„Es wird spannend sein zu sehen, wie die Schüler ihre Eindrücke in Musik umsetzen“, erklärte Anja Hoffmann, Referentin für Bildung und Vermittlung am LWL-Industriemuseum, die das Projekt initiiert hat. „Die Umsetzung einer eigenen Idee soll Jugendlichen einen Weg aufzeigen, Kunst als kreative Ausdrucksform für sich zu entdecken“, sagte Hoffmann.
Ihre Ergebnisse werden die Schüler am 23. Juni (ab 15 Uhr) in Form eines „Wandelkonzerts“ an verschiedenen Stellen auf dem Gelände der Zeche Hannover präsentieren.