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Die Innenstädte konkurrieren miteinander. In Zeiten zunehmender Leerstände, Filialisierung und Discounter sind Alleinstellungsmerkmale besonders wichtig. Welche Schwerpunkte für Bochums Mitte und seine Haupteinkaufszeile gesetzt werden sollen, erfuhr gestern der Bezirk Mitte.

Investiert werden soll in die bekannten Projekte Einzelhandel Viktoriastraße, Justizzentrum am Ostring/Büros am Bahnhof sowie Musikzentrum/Viktoriaquartier. Das Kreativviertel neben dem Musikzentrum rückt mehr in den Fokus, aber auch das Bermuda-Dreieck, längst in die Jahre gekommen, braucht eine Auffrischung.

Bermuda-Dreieck durchSkulpturen aufpeppen

Vor fünf Jahren hatten Künstler gemeinsam mit der Stadt das Projekt „Bermudalicht“ ins Leben gerufen. Dahinter steckte das Konzept, zentrale Plätze im Kneipenviertel mit Lichtinstallationen zu bestücken. Die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Bermuda-Dreieck wollte Fördermittel des Landes nutzen, um das Gastro-Viertel um Hingucker zu bereichern. Jeweils für die Eingangsbereiche waren moderne und farbige Gestaltungselemente vorgesehen. Einzig die Impulsbühne war übriggeblieben und konnte auf dem Konrad-Adenauer-Platz realisiert werden, allerdings auch erst fast vier Jahre später.

Alle übrigen Entwürfe sind inzwischen ad Acta gelegt, darunter die Bermuda-Sonne am Kerkwege mit Blick auf die Marienkirche; sie scheiterte daran, dass kein Immobilienbesitzer bereit war, die Leuchtskulptur an den Hauswänden zu befestigen.

Jetzt wird eine alte Idee wiederbelebt: Die Lichtskulptur „Salve!“ („Sei gegrüßt“), ein Entwurf von Christoph Hildebrand für den Platz am Südring, soll errichtet werden. Vorgesehen ist eine elf Meter hohe Sprechblase wie im Comic, die die Kneipenbummler, vom Bahnhof kommend, am Beginn des Bermuda-Dreiecks empfängt. Verzinkter Stahl bekommt eine Goldlackierung, wird durch Bodenstrahler und Neon in der Skulptur illuminiert und trägt allerlei Symbole und Piktogramme aus der non-verbalen Kommunikation. Die Installation soll erfolgen im Zuge der lange geplanten Umgestaltung des Platzes Südring/Eingang Brüderstraße. Dieses Projekt soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden, initiiert von der ISG Bermuda-Dreieck. Im Viertel selbst steht nach dem Ausbau der Kortumstraße und des Konrad-Adenauer-Platzes noch die Renovierung der Brüderstraße an.

Derzeit, so erklärte gestern Stadtsprecherin Barbara Gottschlich auf Anfrage, würden die Kosten für „Salve!“ ermittelt. „Wir suchen dazu Sponsoren, die sich beteiligen wollen.“ Vorbild seien die Licht-Kunsttore, für deren Umsetzung es gelungen sei, finanzielle Mitstreiter zu finden; aktuelles Beispiel sind die „Bochum Steps“ am Bergbaumuseum. Auch die Neugestaltung des Eingangsbereiches Südring/Brüderstraße, der bislang gar nicht als Platz erkennbar ist, soll in Angriff genommen werden.

Im Inneren des Dreiecks gibt es bislang noch eine Baulücke im Eigentum der Stadt an der Kreuzstraße. Die Stadtentwicklungsplaner empfehlen, diese Freifläche baulich zu nutzen, um einerseits die Baulücke zu schließen und andererseits im Blockinneren marode Gebäude abreißen zu können. Nach der Art der Nutzung wird noch gesucht.