Riemke. .
„Wer will fleißige Handwerker sehen“, singen die Jungen und Mädchen der neuen städtischen Kindertagesstätte in Riemke. Das leuchtende Rot des 1000 Quadratmeter-Neubaus an der Brünselstraße ist schon weithin zu sehen. Vor allem bei diesem grauen Regenwetter sticht es hervor.
Drinnen leuchten die Augen von Kindern, Erziehern und Kommunalpolitikern. Man feiert das erste Energie-Plus-Haus, das die Stadt Bochum mit Unterstützung der Stadtwerke gebaut hat. Bereits seit November wird in der zweigeschossigen Kita gespielt, getobt, geschlafen und gegessen. Jetzt wurde das Vorzeigeobjekt in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz offiziell eingeweiht.
Bezirksbürgermeister Dieter Heldt freut sich, „dass es diese neue Einrichtung gibt.“ Auch die Eltern sind begeistert: „Das ist eine große Bereicherung. Wir freuen uns, dass unsere Kinder ihre Zeit in der neuen Kita genießen können“.
Insgesamt 65 Plätze für Kinder von null bis sechs Jahren stellt die Kindertagesstätte in Riemke zur Verfügung. Darunter sind auch 26 neu geschaffene und heiß begehrte Plätze für Unterdreijährige. Die vier Kindergartengruppen besitzen jeweils einen Haupt-, Neben-, Schlaf- und Sanitärraum. Große Fenster lassen viel Licht herein, Terrassentüren führen aufs großzügige Spielgelände. Birgit Redzio-Wehr, Leiterin der Kita, ist im neuen Gebäude „gut angekommen“: „Die Kinder haben sich besonders schnell eingelebt. Wir haben mehr Platz, alles ist hell und freundlich. Wir haben ein wunderschönes Außengelände. Das wollen wir naturnah gestalten. Wir haben noch viel vor!“
Die neue Kita wurde nach hohen ökologischen und energietechnischen Standards geplant und gebaut. Sie verfügt über einen hochwertigen Wärmeschutz sowie ein Be- und Entlüftungssystem, das für eine permanente Umwälzung der Luft und minimalen Wärmeverlust sorgt. „Hier müsste man nicht mehr lüften“, erklärt Architekt Dietmar Rieks. Die Stadtwerke haben die Kita mit einer Geothermieanlage (vier Erdsonden in 100m Tiefe) und einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausgestattet. Für die Finanzierung wurde auf Mittel aus dem „Bochumer KlimaBrief“ zurückgegriffen. Die Photovoltaik-Anlage erzeugt im Jahr rund 41.000 Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom. Damit ist die Kita in der Lage, ihren geringen Energiebedarf selbst zu decken.
2,7 Millionen Euro hat der Bau gekostet – eine stolze Summe. Der Leiter der Zentralen Dienste der Stadt Bochum, Frank Allmeroth, erläutert: „Das ist der Preis, mit dem wir rechnen mussten. Die Investitionen in das Energie-Plus Haus werden sich in kürzester Zeit amortisieren. Ich bin sehr zufrieden.“ Den Kindern ist nicht bewusst, in welchem Vorzeigeobjekt sie spielen, aber sie scheinen sich dort sehr wohl zu fühlen.
Melanie (6) erzählt: „Ich spiele gern mit den Kuscheltieren, Hase und Bär. Und ich gehe gern raus.“ Im neuen Kindergartenraum gibt es sogar einen Käfig mit Mäusen: „Die dürfen wir nur angucken und manchmal füttern“, so die 6-Jährige.
Leiterin Birgit Redzio-Wehr ist sich sicher: „Ich will noch viele solcher schönen Feste hier feiern!“ Übrigens, seit November hat die Anlage bereits 4000 kWh erzeugt.