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„Macarena“ machte den Anfang. 1996 hüpften Jung und Alt zum Sommerhit des spanischen Duos Los del Rio. Ein Jahr, das Kai Kadenbach im Rückblick „die Macarena-Ära“ nennt. Aus dem Tauffenbach, bis dahin ein gediegener Club für Jazzfreunde, wurde damals ein feucht-fröhlicher Tanztreff. Und ist es bis heute.
Bochum gilt als größte Partymeile des Ruhrgebiets. In keiner anderen Stadt lässt sich so trefflich feiern, flirten, futtern und flanieren wie bei uns. Allein im und rund um das Bermuda-Dreieck laden 80 gastronomische Betriebe ein. Auch weit darüber hinaus, in den Stadtteilen, geht’s vor allem am Wochenende zur Sache.
Die WAZ berichtet in einer neuen Serie über die angesagten Ausgehtreffs der Stadt: sowohl für das junge Partyvolk als auch für das ältere Publikum. An jedem Samstag wird auf der WAZ-Stadtteilseite ein Laden vorgestellt und bewertet.
„Bochum“ um Mitternacht
Das Tauffenbach gehört zu den Klassikern, reicht die Geschichte des Gasthauses an der Gerberstraße doch bis 1298 zurück. Spötter behaupten, der aktuelle Altersschnitt entspreche dem historischen Ursprung. Wahr ist: In der „Eventlocation“ feiert die, nun ja, reifere Jugend. Hurra, wir leben noch: Im Ü-40-Segment füllt das Tauffenbach eine Marktlücke.
In welchem Ausmaß, wurde 2008 deutlich. Nach 18 Jahren (anfangs mit Live-Jazz u.a. mit Paul Kuhn) verließ Pächter Kai Kadenbach das Tauffenbach und übernahm mit seiner Frau Susanne das Einhorn in Hattingen. Die Bochumer Stammgäste blieben heimat- und ratlos zurück, bedauerten die alsbald erfolglose Umwandlung zu einem Ableger des Hofbräuhauses und bejubelten die Rückkehr der Kadenbachs 2010.
Blitzschnell lief der Theken-Disko-Mix mit angedocktem Restaurant („Robert’s“) zu alter Form auf. Bis zu 500 Gäste auch aus den Nachbarstädten zechen und zappeln zu Musik quer durch den Garten. Man kennt sich. Wenn nicht, lernt man sich kennen. Es gibt zwei Konstanten: Radio-Bochum-Legende Günther Pohl auf der eigens für ihn reservierten Eckbank und Grönemeyers „Bochum“, das zuverlässig um 24 Uhr erklingt.
Der Samstag ist mit Charts und Schlagern ein Selbstläufer. Der Freitagabend schwächelt neuerdings ein wenig. Die Kadenbachs reagieren. Im Eintrittspreis von 5 Euro ist ab dem 15. Februar ein Snack-Büfett u.a. mit Hamburgern, Folienkartoffeln und – klar doch – Currywurst enthalten. Dazu gibt’s von den DJs Oldies aus den 80er und 90er Jahren auf die Ohren.
Vielleicht wird ja auch mal wieder „Macarena“ aufgelegt.