Harpen. .

Im Bezirk Nord wächst die Ablehnung gegen die geplante Ruhrpark-Erweiterung. Das Gremium hatte bereits im vergangenen Jahr massiv ein Verkehrskonzept für den Wohnbereich Harpen eingefordert, das es indes nicht gibt. Bei der Bürgerversammlung war deshalb der Unmut der Anwohner groß. Die Nord-Grünen haben unlängst die Ruhrpark-Pläne deshalb abgelehnt.

Auch in der SPD wächst die Skepsis. Für die nächste Bezirks-Sitzung erklärt sie: „Die Fraktion teilt die Sorgen der Anlieger und hält die bisher vorgestellten verkehrlichen Maßnahmen nicht für hinreichend.“ Gefordert werden ferner Maßnahmen im Sinne der strategischen Umweltplanung (Feinstaub) und der Lärmminderung an den sogenannten Hot-Spots (Kreuzungsbereich Am Ruhrpark/Harpener Hellweg).

Und erneut wird der Ruf laut, dass nur ein direkter Autobahnanschluss (A 43) eine Entlastung für den Gesamtbereich brächte. Denn mit dem Umbau des Einkaufszentrums erwarten Gutachter eine Zunahme des Verkehrs um bis zu zehn Prozent (die WAZ berichtete). Überdies bleibt die Sorge um Anwohner der Wieschermühlenstraße. WAZ-Leser Thomas Treder etwa klagte: „Die Schranke zur Ruhrpark-Anbindung an den Wieschermühlenweg soll eigentlich abends geschlossen sein; immer häufiger stellen wir fest, dass sie auch später noch geöffnet ist und als Durchfahrt genutzt wird.“ Künftig sei eine Schranken-Sperrung für Ruhrpark-Besucher ab 22 Uhr vorgesehen, so die SPD, und die Fraktion will deshalb sichergestellt wissen, dass dies technisch vom Ruhrpark-Betreiber garantiert werde.

Straßen-NRW hatte in der Vergangenheit stets den Bau einer Zufahrt abgelehnt. Doch nicht nur das Ingenieurbüro IVV, das im Auftrag des Ruhrpark-Betreibers mfi (Management für Immobilien) eine Planung erstellt hatte, empfiehlt einen Autobahnanschluss. Auch die Stadt hofft noch immer, einen A 43-Anschluss Ruhrpark realisieren zu können.

„Ein dritter Zubringer wäre schon wünschenswert, kostete aber zehn Millionen Euro“, so Eckart Kröck, Leiter des Planungsamtes. Welche Variante möglich wäre, hat die Aachener/Berliner Ingenieurgruppe IVV bereits während der Harpener Bürgerversammlung präsentiert: Es sollten sogenannte holländische Rampen gebaut werden, die parallel zur Autobahn verliefen, auf die Wieschermühlenstraße träfen und bis zum Bereich der Bahntrasse reichten. Die größte Restriktion bestünde genau dort an der Bahn, weil eine Verbreiterung der Autobahn nötig wäre.

Fazit der Planer in ihrer Verkehrsuntersuchung: „Die von einer Bestandsanalyse ausgehende Überprüfung der verkehrstechnischen Auswirkungen einer Umstrukturierung des Einkaufszentrums zeigt, dass mit Umplanungen/Optimierungen innerhalb des Areals auch das zukünftig wachsende Verkehrsaufkommen bewältigt werden kann. Umbaumaßnahmen im öffentlichen Straßenraum – Anbindung Werner Straße – sind nicht notwendig.“