Gerthe. .
Das Ausmaß der Grundwasserverschmutzung auf dem ehemaligen Zechenareal Lothringen V in Gerthe-Süd ist inzwischen hinreichend bekannt. Es gab etliche Untersuchungen und Messungen, in deren Folge Sanierungskonzepte erstellt wurden.
Mit dem Grundwasser ist auch der Ostbach betroffen; zuletzt musste der Spielplatz im Hiltroper Park (mit Wasserzulauf) für längere Zeit gesperrt werden. Im angrenzenden Ostbach waren Chrombelastungen festgestellt worden, deren Verunreinigungsquelle klar dem Lothringen-Gelände zugeordnet werden konnte. Der Spielplatz wurde saniert und umgebaut, ist seit Sommer wieder in Betrieb.
Lange Zeit wuchs bei Anwohnern und Bezirksvertretern die Angst vor Gesundheitsgefährdungen, vor allem auch durch Staub im Zuge der Bauarbeiten. Doch seit Frühjahr steht fest: Die Messwertgrenzen bei allen Probegebieten wurden nicht überschritten.
Beim Grundwasser wird die Sanierungsplanung fortgesetzt. Dessen Verunreinigung erstreckt sich vom Standort der ehemaligen Imprägnieranlagen der Zeche bis ins Quellgebiet des Ostbaches auf einer Länge von 1,2 Kilometern (500 Meter breit). Der Schadensherd liegt bei den Imprägnieranlagen; neben Chromat-Konzentrationen wurden dort auch polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) festgestellt, die als krebserregend gelten. Eine Kombination, die eine Sanierung erschwert: „Die Schadstoffe können sich bei der Reinigung gegenseitig behindern“, so die Gutachten.
Deshalb kommt nur eine Einkapselung in Frage: Die belastete Fläche wird zurzeit mit Beton abgesichert, auch vertikal soll eine Abdichtung durch Spundwände erfolgen. Wann dies passiert, wird mit dem Flächeneigentümer EGR verhandelt. Etwa 2,4 Millionen Kubikmeter Grundwasser sind mit Chromat belastet, das dem Ostbach zuströmt und östlich des Friedhofs und am Kindergarten an der Drei-Hügel-Straße zutage tritt.
Der toxische Stoff soll chemisch in eine weniger schädliche Chromvariante umgewandelt werden. Dazu soll z.B. Zuckersirup (Melasse) als Reduktionsmittel über die vorhandenen Messstellen oder über Brunnen eingeleitet werden. Das aber wird vorab im Labor erprobt.
Auch an den Ostbach-Quellen an Kindergarten und Friedhof soll natürlich saniert werden. Eine Reinigungsanlage (sie wurde während eines Pilotversuchs im Frühjahr erprobt) wird aufgebaut, die das gereinigte Wasser in den Ostbach zurückleitet.
Fazit: All diese Maßnahmen hält die Stadt für geeignet, die Chrom-Konzentration des Grundwassers mittelfristig zu reduzieren. Die Reinigungsanlage am Ostbach müsse demnach nicht so lange betrieben werden wie ursprünglich geplant.