Harpen/Rosenberg.


Gänzlich unaufgeregt diskutierte die Bezirksvertretung Nord gestern den Schulentwicklungsplan für die Grundschulen. Davon betroffen ist die Rosenbergschule an der Haydnstraße. Sie soll nun zum Ende des Schuljahrs 2012/2013 geschlossen werden – und zwar nicht auslaufend (d.h., keine Neuzugänge mehr aufzunehmen) – sondern komplett zum 31. Juli nächsten Jahres.

Zum darauf folgenden Schuljahr 2013/2014 blieben dann noch drei Klassen übrig, die ab August 2013 im Klassenverband zur Maischützenschule wechseln, sofern Eltern im Einzelfall nicht anders entscheiden. Das Schulgebäude an der Haydnstraße wird für ein Jahr zunächst von der Hauptschule Lenneplatz genutzt. Ein Jahr später dann wird das Alice-Salomon-Berufskolleg in die Rosenbergschule umsiedeln; der Teilstandort in Wattenscheid wird aufgegeben.

Die Rosenbergschule hat nicht mehr genug Neuanmeldungen. In den vergangenen fünf Jahren konnte die geforderte Mindestgröße von 184 Kindern nicht mehr erreicht werden. Seit dem letzten Schuljahr ist sie zudem nicht mehr durchgängig zweizügig. Die Maischützenschule an der Maischützenstraße 70, in die die Kinder wechseln sollen, liegt lediglich 1,1 km entfernt.

Die Maischützenschule verfügt laut Verwaltung über ausreichend Kapazitäten, künftig die für den Ortsteil, benötigten Eingangsklassen aufzunehmen. Überdies gibt es noch die Hans-Christian-Andersen-Schule und die Frauenlobschule als Angebote.

„Es fällt immer schwer, Schulen zu schließen, und ich bin Verfechter kleiner Klassen, doch wir müssen den Plan umsetzen“, sagte Philipp Welsch (SPD). Christian Schnaubelt (Grüne) argumentierte ähnlich.

An der Rosenbergschule wurden im Schuljahr 2011/2012 71 Kinder im Offenen Ganztag betreut. Durch die Schließung behalten die Kinder ihren Betreuungsanspruch. Die zusätzlich genötigten Ganztagsplätze stehen nach dem Auszug der Dependance der Technischen Beruflichen Grundschule 1 aus dem Gebäude der Maischützenschule dann zur Verfügung.

„Wenn alle Bezirke so sachlich und kooperativ diskutieren würden wie hier in Nord, dann könnte ich mir meinen Abschied noch einmal überlegen. Das hier setzt schon Maßstäbe“, sagte Ulrich Wicking, Leiter der Schulverwaltung, der in den Ruhestand gehen wird.

Alle Mitglieder der Bezirksvertretung Nord stimmten dem Schulentwicklungsplan zu, allein Dr. Theobald Ciochon (Linke) enthielt sich. Als letzte Bezirke müssen noch Südwest und Wattenscheid beraten.