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„Wir sind eigentlich das Gemeinde-U-Boot“, sagt Vorsitzender Michael Gärtner von der Vinzenz-Konferenz St. Michael der katholischen Gemeinde St. Elisabeth: „Wir tauchen auf, wenn unsere Hilfe gebraucht wird. Ansonsten sind wir unsichtbar.“ Damit bedankte er sich für die vielen Glückwünsche, die sein Verein zum 100-jährigen Bestehen erhielt.

Der heutige Verein folge noch der Philosophie des Heiligern Vinzenz von Paul (1581 – 1660), so Gärtner weiter, dem es wichtig gewesen sei, in der Nachfolge Christi in Not Geratenen zur Seite zu stehen. „Vor 100 Jahren wollten unsere Vorväter auch dieses Zeichen setzen, als sie den Verein gründeten“, betonte er. Das war am 1. Januar 1912. Durch die Industrialisierung der vormals ländlichen Region durch die Zeche Lothringen habe es viel Not gegeben.

Die heutige Vinzenz-Konferenz besteht aus zwölf Leuten. „Wir treffen uns 14-tägig und beraten, wem wir unbürokratisch wie und in welcher Form helfen können“, erklärte Mitglied Hans-Wilhelm Schleicht. Der Beschluss bleibe geheim und die Hilfe werde so diskret ausgeführt, dass die Betroffenen oft selbst nicht wüssten, wer ihnen am Ende geholfen habe.

Die Hilfe kommt jedenfalls allen Betroffenen unabhängig von deren religiösem, gesellschaftlichem oder politischem Hintergrund zu. Mal ist sie einmalig - etwa bei der Anschaffung einer Waschmaschine für einen Hartz-IV Empfänger oder beim Bezahlen von Kosten für den Schulausflug eines Kindes -, mal ist sie fortlaufend. „Wir unterstützen auch das Frauenhaus oder die Bahnhofsmission“, so Schleich. Das Geld wird von den Aktiven und in der Gemeinde gesammelt.

Dem Festakt ging eine Messe voran, die Pastor Ulrich Kosch passend zum Jubiläum unter das Motto „dem Leben dienen“ stellte. Sein Fazit: „Im Rückblick sagen alle (Mitglieder): Diese Arbeit hat meinem Leben Sinn gegeben. Niemand fragt, ob er in dieser Arbeit bedeutend oder besser als andere ist. Für jeden gilt: so hat mein Leben einen Sinn.“ Vertreter der St. Vinzenz-Konferenz im Ruhrbistum und Bezirksbürgermeisterin Susanne Mantesberg gratulierten. Das goldene Caritaskreuz erhielt Paul Schwarze für sein 53-jähriges Wirken innerhalb der Vinzenz-Konferenzen als Diözesanrat sowie in der Gemeinde.