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Ein Leine spannt sich quer über den Zugang zum Stadtbad an der Massenbergstraße, daran flattert ein DIN-A-4 Zettel: „Bis auf weiteres geschlossen.“ Drin ist alles dunkel.

Anneliese Nitsch ist 80 Jahre alt und besuchte das Stadtbad bislang jeden Tag. „Ich lege Wert darauf, täglich eine Stunde schwimmen zu gehen. Für mich war das Stadtbad bestens geeignet, ich brauche nur sieben Minuten zu Fuß dorthin. Seitdem es geschlossen ist, bin ich schon ins Unibad ausgewichen, doch da ist mir das Wasser zu kalt.“ Die Schwimmerin sorgt sich, dass ihr Bad gar nicht mehr aufmacht: „Ich habe von Gerüchten gehört, wonach der Betreiber aufgeben will.“

Auch WAZ-Leserin Karin Fischer versuchte bislang vergeblich, eine Auskunft zu bekommen, wie es mit dem Stadtbad weitergeht.

Ende Juli gab es einen Rohrbruch im Technikraum des Schwimmbades, das Wasser stand im Keller 50 cm hoch. Die Feuerwehr musste damals wegen der Gefahr ausgeströmter Chemikalien Messungen vornehmen. Auch die Elektrik wurde bei dem Leitungsbruch schwer beschädigt. Seither ist es geschlossen. Auch telefonisch ist das Bad nicht erreichbar: Ein Piepton – und dann erscheint im Display: „Anschluss außer Betrieb.“ Auf der Homepage wird vom „Stadtbad-Team“ bestätigt: Telefonisch sind wir derzeit nicht erreichbar. Voraussichtlich bleibt das Stadtbad bis Ende August geschlossen.

Thomas Pfaff ist Sprecher für das Unternehmen DIC (Deutsche Immobilien-Chancen), dem die Stadtbad-Galerie gehört. Er erklärt auf Anfrage der WAZ: „Der Wasserrohrbruch im Schwimmbad der Stadtbadgalerie hat einen einen größeren und komplexen Schaden verursacht. Die Reparatur beansprucht aus heutiger Sicht mehrere Wochen, gegebenenfalls auch mehrere Monate. Aktuell werden die Primärschäden behoben, d.h., dass insbesondere die Schäden, die das ausgelaufene Wasser angerichtet hat, zunächst einmal – vor allem durch Austrocknen – beseitigt werden. Dann erst können Experten exakt feststellen, welche Reparaturarbeiten erforderlich sind. Ein konkreter Termin lässt sich heute dafür nicht nennen.“