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„Außen ist alles fertig. Jetzt geht es mit Hochdruck an den Innenausbau.“ Dr. Thomas Durchlaub von der Exzenterhaus GmbH blickt nach vorn: Im November soll Einzugtermin sein. Das Exzenterhaus an der Universitätsstraße/Ecke Oskar-Hoffmann-Straße ist als topographisch weithin sichtbares Objekt tatsächlich Bochums neues Wahrzeichen.
89 Meter hoch – eine Rekordhöhe für Bochumer Hochhaus-Verhältnisse, ragt der Büroturm auf dem Rundbunker aus der Stadt-Silhouette heraus. Augenfällig ist aber vor allem die Architektur des Gebäudes: Der Berliner Architekt Gerhard Spangenberg hat die Form der Mechanik entlehnt; eine auf einer Welle angebrachte Steuerungsscheibe, deren Mittelpunkt außerhalb der Wellenachse liegt, was dem Haus den Namen Exzenter gab.
„Die Form drängte sich der Umgebung auf. Wir hatten hier ein kleines Grundstück, umtost vom Verkehr“, so Spangenberg beim Richtfest im April gegenüber der WAZ. Einfach in die Höhe bauen, das mochte er nicht. „Jetzt drehen sich die Nocken nach drei Seiten, fassen den Blick auf die Universität, aufs benachbarte Grün und auf die Innenstadt ein.“
Basis ist der denkmalgeschützte, 25 Meter hohe Rundbunker mit seinen zwei Meter dicken Wänden, 1943 errichtet. Der bleibt in seiner Struktur und geschichtlichen Funktion unverändert sichtbar, musste zuvor über sechs Etagen vollständig entkernt werden. Er wurde seines Dachs entrissen. Nachdem das Fundament abgebrochen war, kamen Bohrpfähle zur Standsicherheit. Der Rundbunker dient als Sockel fürs Gebäude, in ihm stecken auch Aufzugskern, Haustechnik und über drei Etagen Kellerräume für die Mieter; bereits in der ersten Etage befindet man sich in 30 Metern Höhe.
„Der Außenaufzug kommt auch weg, was folgt, ist vor allem die Haustechnik im Gebäude. Mitte August sollen zudem die Außenanlagen in Angriff genommen werden“, so Thomas Durchlaub. Es wird ein Parkdeck geben, darunter die Tiefgarage.
Unter der sind in 120 Metern Tiefe verborgen insgesamt 90 Erdsonden für die Nutzung von Erdwärme. Aus den Bohrlöchern wird Wasser mit konstant 16 Grad Celsius über Schläuche in die Höhe gepumpt, um im Sommer damit zu kühlen, und im Winter mit Wärmepumpen die Räume auf 23 Grad anzuheizen. Restarbeiten an der Fassade fallen da schon gar nicht mehr ins Gewicht.
Komplett vermietet ist bis heute die oberste Nocke. Für den Rest laufen Gespräche. „Wir wollen nicht groß in die Vermarktungsoffensive gehen. Je näher der Termin der Fertigstellung rückt, desto konkreter werden die Anfragen potenzieller Mieter.“
Gesichert sind als Mieter des Büroturms bislang Dienstleister, eine Marketingagentur, Ingenieure und Anwälte. Die Achse zwischen Stadt und Universität gilt als gefragter Bürostandort. Inzwischen gilt der Bereich als einer der umsatzstärksten Marktlagen Bochums.