Harpen. Schüler der Werner-von-Siemens-Schule bauen Experimente nach
„Unser seit 2006 angelaufenes Projekt ‘Miniphänomenta’, das Grundschüler an die Themen Mathematik, Naturwissenschaft und Technik durch praktische Experimente heranführt, ist ein voller Erfolg“, berichtete Bernd Brucker, Vorstand der MINT-Stiftung Ruhr/Vest. Denn: Das Projekt wird von den Grundschulen im Einzugsgebiet der Stiftung – Region Mittleres Ruhrgebiet (Bochum, Herne Castrop-Rauxel) und Kreis Recklinghausen – inzwischen gerne nachgefragt und ist entsprechend viel unterwegs.
Einen Haken gibt es allerdings. „Die Schulen sind zum Teil nicht in der Lage, die mit der ‘Miniphänomenta’ ausgeliehenen Experimentierstationen nachzubauen“, erklärte Brucker weiter. Die Stiftung schuf da nun Abhilfe: Sie gab der Lernwerkstatt „Holz“ der Klassenstufe 10 an der Werner-von-Siemens-Schule den Auftrag, die 19 beliebtesten der insgesamt 52 Stationen in doppelter Ausgabe nachzubauen. Lernwerkstattleiter Erwin Schulte übergab die fertiggestellten Werke nun an Brucker.
„Den Arbeitsauftrag erhielten wir bereits im September 2011“, erinnerte sich Schulte. Die sieben Jungen und ein Mädchen der Lernwerkstatt „Holz“, die nun mit dem Abschluss in der Tasche sowie einem Zeugnis für ihr praktisches Handwerk die Schule verlassen, machten sich an die Arbeit. Aus Sperr- und Kiefernholz, Sand, Plastikröhren und weiterem einfachem Metallmaterial entstanden die Experimentierstationen.
Zum Beispiel: ein Klopfophon, eine Kugelraupe und eine „Lisajous“-Station. Wie sie funktionieren, erklärten bei der Übergabe die Schüler der Klassen 2a, 2b, 3a und 3b der benachbarten Grundschule Am Rosenberg. Sie hatten die „Miniphänomenta“ der MINT-Stiftung im Herbst 2011 zu Gast. „Hier rollt die Kugel mit Hilfe der Schwerkraft bergab“, erklärten Katharina und Daniel (Klasse 3b) zur Kugelraupe. „Durch die Bewegung mit den zwei Stangen kann sie wieder – Stück für Stück – zum Ausgangspunkt zurückgebracht werden“, so die beiden weiter.
Lisa und Aria (Klasse 3a) werkelten am „Lisajous“-Experimentierfeld. „Durch das Schwingenlassen des Pendels malt dieses Bilder in den Sand“, erläuterten sie zum physikalischem Thema Schwer- und Fliehkraft, das an dieser Station vorgeführt wird.
Neuer Auftrag fürs nächste Jahr
Brucker war sehr zufrieden mit den angefertigten Nachbauten, die den ersten Praxistest gut überstanden. Er hofft nun, bei weiteren Schulen, Lehrern und Schülern das Interesse an Naturwissenschaft und Technik wecken zu können. „Wir haben uns wunderbar gegenseitig geholfen“, freute sich Schulleiter Erhard Wodara. Im neuen Schuljahr wird der gelernte Schreinermeister mit seinen neuen Schülern Bänke für die Arnold-Kortum-Grundschule bauen.