Hordel. Nach vielen Jahren großen Wirkens ist Pfarrer Detlef Berghoff in der Versöhnungskirche in Hordel in den Ruhestand verabschiedet worden. In seiner letzten Predigt erinnerte er sich an seine Anfänge im Jahr 1973.

„38 Jahre, 4 Monate und 26 Tage war ich hier im Dienst.“ Daran erinnerte sich Pfarrer Detlef Berghoff, als er in seinem letzten offiziellen Gottesdienst in der Versöhnungskirche der evangelischen Gemeinde die Predigt eröffnete. Rund 200 Gläubige begleiteten ihn bei seinem Abschied in den Ruhestand.

Der 65-Jährige blickte in seiner Predigt auf die Anfänge seines Wirkens in der Gemeinde zurück. Denn ähnlich wie damals, als ihn Superintendent Wolfgang Werbeck im Jahr 1973 zur Verkündigung des Evangeliums ordinierte, beschäftigt er sich noch heute mit dem Thema „Was ist Kirche heute?“ Berghoff: „Was muss Kirche tun, um für Menschen in ihrem Leben und Glauben Sinn zu schaffen?“

Seine Antwort war einfach: Die Kirche müsse sich selbst als Botschafter Gottes sehen, anstatt sich in eigenen Strukturen zu verfangen, wo nur noch „Effizienz und Machertum“ zähle. „Die Menschen merken, ob da einer nur über Dinge redet oder wirklich im Dienst des Herrn steht.“

Keine leichte Aufgabe

Superintendent Peter Scheffler vom Kirchenkreis übernahm die Verabschiedung. „Sie hatten keine leichte Aufgabe vor sich, als sie hier anfingen und 1974 Gemeindepfarrer wurden“, erinnerte er. „Sie hatten Versöhnungs- und Aufbauarbeit zu leisten in einer Gemeinde, die sich über die Renovierung ihrer Kirche zerstritten hatte.“ Durch seine Gemeindetätigkeit mit Schwerpunkten in der Jugend- und Kindergartenarbeit sei das überwunden worden.

Scheffler bedankte sich auch für die Leistungen des Pfarrers im Kirchenkreis. Er habe nicht nur an etwa 76 Synoden und 380 Pfarrkonferenzen mitgewirkt: „Im Jahr 1993 übernahmen Sie im Gesamtverband den Vorsitz vom Bau- und Strukturausschuss.“ Ehefrau Bärbel Berghoff dankte er zudem für ihren Einsatz in der Gemeindearbeit: etwa beim Kindergottesdienst.

Hordel wurde zur Schlafstadt

Die aktuelle Situation in der Gemeinde streifte Scheffler ebenfalls: „Nach der Schließung der Zeche Hannover zogen immer mehr Gemeindeglieder weg. Die Läden schlossen, und Hordel wurde zur Schlafstadt.“ Heute gibt es nur noch 1200 Gemeindemitglieder. Zu wenig für eine eigenständige Zukunft. „In der nächsten Zeit gibt es Kooperationsgespräche mit den Nachbargemeinden in Hamme sowie in der Innenstadt“, erklärte Pfarrer Walter Tschirch als Vorsitzender des Bevollmächtigtenausschusses dazu.