Harpen. Werner-von-Siemens-Schule bietet ein breitgefächertes Angebot, das die Schüler optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet.

„Es kommt auf das Angebot an der Schule an und wie die pädagogische Arbeit für die Schüler umgesetzt wird“, erklärt Schulleiter Erhard Wodara von der Werner-von-Siemens-Schule (WvS) zur aktuellen Diskussion zu den Schulformen. An seiner Schule geht es deshalb seit mehr als zehn Jahren darum, ein besonderes Schulprofil zu schärfen. Das verknüpft ein längeres gemeinsames Lernen aller Schüler mit dem Ziel, diese möglichst gut auf das spätere Berufsleben vorzubereiten. Wodara: „Wir verstehen uns als eine Schule der Sekundarstufe I. Unter dem Motto „Fit für den Job“ führen wir unsere Jugendlichen schon früh an den ersten Kontakt mit dem Arbeitsmarkt heran.“

Das beginnt in der 8. Klasse. Die Schülerinnen und Schüler machen nicht nur Betriebspraktika, führen Gespräche mit Vertretern der Arbeitsagentur zur Berufswahl oder lernen im Unterricht bei Spezialisten, Bewerbungen zu schreiben. In sieben „Lernwerkstätten“ werden sie auch praktisch an den Alltag in vielen Berufsfeldern herangeführt. Das sind die Bereiche „Metall“ und „Holz“, von denen es jeweils zwei Werkstätten mit verschiedenen Schwerpunkten gibt, sowie „Garten- und Landschaftsbau“, „(textiles) Gestalten und Design“ und „Raum und Farbe“. Ausbilder aus dem Handwerk oder der Industrie unterrichten. Jeweils ein erfahrener Pate von den Rotariern unterstützt die Schüler in den Fachbereichen bei der sozialen Entwicklung zum Berufseinstieg.

„Eine großzügige Anschubfinanzierung aller fünf Bochumer Rotary Clubs machte dies möglich“, freut sich der Schulleiter. Die Arbeitsagentur und die zwischenzeitlich auch die BP-Stiftung stiegen später als finanzielle Unterstützer ein. Die Schulverwaltung finanzierte zudem am neuen Standort einen Neubau, in dem die Werkstätten zusammen mit den Fachbereichen Naturwissenschaften, Technik, Informatik, Hauswirtschaft und Design untergebracht sind.

Für den Übergang zur Berufswelt sowie zur fachlichen Hilfe für Schüler und Angehörige bei sozialen Problemen hat die Schule ein Netzwerk mit 42 Kooperationspartnern geknüpft. Dazu gehören Industrie- und Handelsbetriebe wie Opel, Eickhoff, die Sparkasse, die Stadtwerke oder Möbel Hardeck ebenso wie die Kreishandwerkerschaft, die Industrie- und Handelskammer oder der Lions-Club Hellweg, der sich seit 17 Jahren für die Schule einsetzt.

Einzelne Handwerksbetriebe, soziale Einrichtungen und Beratungsstellen - etwa „Pro Familia“ - gehören auch dazu. Wodara: „Wir können fast jedem Schüler eine auf ihn zugeschnittene Unterstützung bieten, ob auf dem Weg in den Beruf oder bei persönlichen Schwierigkeiten.“

„Die meisten unserer Schüler fanden in den letzten Jahren nach dem Schulabschluss dirket eine Stelle“, betont Wodara. Das führte 2008 zum ersten Preis beim bundesweiten Wettbewerb der deutschen Wirtschaftsjunioren.