Junge Musiker begeisterten die Zuhörer bei einem Mittsommernachts-Konzert in der Christuskirche.

Gerthe. Der städtische Nachwuchs in der klassischen Musik kann sich sehen und vor allem hören lassen. Das zeigte unlängst das inzwischen schon vierte Konzert zur „Mittsommernacht mit ausgezeichneten Jugendlichen” in der Christuskirche. Die rund 80 mitwirkenden Jugendlichen und jungen Erwachsene legten mit ihren jeweiligen Ensemble sowie bei ihren Solo-Auftritten einen gelungenen und programmatisch abwechslungsreichen Auftritt hin. Die gut 200 Besucher bedankten sich deshalb bei den einzelnen Akteuren immer wieder mit stürmischem Applaus. Am Ende gab es zudem für alle, die Gemeindepfarrer Johannes Romann nochmals auf die Bühne lotsen konnte, stehende Ovationen.

Schon der Auftakt konnte sich hören lassen. Diesen setzte das 50-köpfige Orchester des Schiller-Gymnasiums von der Königsallee unter der Leitung von Marcus Stursberg. Das erst vor 18 Monaten gegründete Ensemble hatte dabei im engen Sinne des Wortes seinen ersten Auftritt, den es mit Bravour bestand. Die Schüler spielten zwei kürzere Stücke des norwegischen Komponisten Edward Grieg sowie das Werk „Finlandia” von Jean Sibelius.

Klassisch ging es dann weiter mit Schülern der städtischen Musikschule: Sophie Stahl (Oboe) und Victoria Romann legten gelungen mit der barocken Sonate a-moll von Georg Philipp Telemann nach.

Eine Zäsur bot dann Benjamin und David Sander (Alt- und Sopransaxophon). Das Duo spielte moderne Klassik des gerade 29-jährigen Gordon Jacob sowie das Jazzstück „The Dancing Cat” von Henry Mancini. Letzteres klang nicht nur gut, es war mit den schnellen und langsamen Partien auch eine wunderbare Allegorie auf die Bewegungen einer Katze.

Florian Völkel katapultierte die Zuhörer dann wieder zurück in die Barockzeit und richtete die Ohren vom Altarraum in Richtung Empore. Er spielte - wörtlich gemeint - das „Pedalexercitium” von Johann Sebastian Bach. Dabei nutzte er wirklich nur die Pedalen des Instrumentes. Allein beim Finale bespielte er das Principal auf einem der Manuale.

Weitere gute Auftritte - mal solo, mal als Duo - boten Benjamin Völkel mit der Oboe und am Klavier sowie Cellistin Marie Niewiarra. Am Klavier glänzten Iris Schulten, Florian Völkel und Victoria Romann.

Zum Schluss des Konzerts gab es wieder - gewissermaßen als Programmrahmen - Orchestermusik. Das Nachwuchs-Streichorchester der Musikschule (nebst Basso Continuo am Cembalo) spielte zusammen mit Solist Felix Bock (Trompete) das „Concerto für Trompete und Streichorchester” von Giuseppe Torelli. Bock begeisterte bei den Solopartien, für die die Streicher einen wunderbaren Rahmen vorlegten. Das Nachwuchskonzert war damit durchaus eine „ordentliche” Musikdarbietung. In nicht allzu ferner Zeit dürfte wohl auch das jeweilige Repertoire der jungen Musiker sowie auch des Schiller-Orchesters für eigene und längere Auftritte langen.