Ost.

Trotz diverser Proteste haben nun erste Arbeiten für den Golfplatz „Amalia“ nun begonnen.

Das Thema ist uralt und hat nicht nur die Bezirksvertretungen im Bochumer Osten und Norden bereits mehrfach beschäftigt. Es gab bereits Bürgerversammlungen, dazu viel Zuspruch, aber auch nicht wenige Proteste – und natürlich jede Menge große Papierbögen, auf dem die Planungen präsentiert wurden. In der Tat: Der Golfplatz auf dem Amalia-Areal, dem ehemaligen Gelände der Dr. Dr. Meier AG, hat schon für sehr viel Gesprächsstoff gesorgt. Abschlagen konnte bisher aber noch niemand.

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Das soll sich aber in absehbarer Zeit ändern, denn das Thema ist wieder auf dem Tisch: Es gibt einen neuen Investor, der sich des Golfplatzes annehmen will und für diesen Zweck einige Flächen von der Stadt Bochum benötigt. Diese Flächen sollen angemietet oder im Rahmen eines Erbbaurechts übertragen werden. Es war geplant, die Sache im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung – aber auch in den beiden betroffenen Bezirksvertretungen als Mitteilung zu präsentieren.

Bereits im Ausschuss war das Papier zurück gezogen worden. „Es sind noch ein paar kleinere Fragen aufgetaucht“, so Stadtdirektor Paul Aschenbrenner, „die in der nächsten Sitzung, am 23. Februar, vom Investor selbst geklärt werden.“ Dessen Vortrag wird hinter verschlossenen Türen stattfinden, im nicht öffentlichen Teil der Sitzung. Insofern können Namen noch nicht genannt werden. Folgerichtig war diese Mitteilung auch im Bezirk Ost von der Tagesordnung genommen worden.

„Damit ist der Versuch gescheitert, durch die Hintertür und an der Öffentlichkeit vorbei, den Golfplatz auf den Weg zu bringen“, hatte Günter Gleising von der Sozialen Liste den Vorgang kritisch kommentiert. Golf – ein Sport nur für die Besserverdiener? Genau diese Argumentation, die bei den Vorgängerprojekten ins Feld geführt worden war, soll eben in Werne widerlegt werden: Hier will man auf die Breite setzen, denn es soll eine vereinsunabhängige Anlage entstehen. Es sollen Golfkurse für Jedermann angeboten werden, wo jeder sich diesem Sport nähern kann. Erst im letzten Schritt des dreistufigen Ausbaus schließlich soll ein Neun-Loch-Platz entstehen.

Dem vorgegebenen Stufenplan will der Investor folgen. Aber es sind schon wieder Verzögerungen zu beklagen. In der Vorlage, die letztlich im Ausschuss nicht diskutiert wurde, ist avisiert, dass bereits Anfang 2011 eine sogenannte „Driving Range ohne feste bauliche Anlagen errichtet werden“ soll. Hier kann jeder Golfer dann den richtigen Abschlag üben und optimieren. Wann? Je nachdem, wie man den Anfang des Jahres definiert.

Ab 2012 soll in der zweiten Phase auf dem westlichen Grundstücksteil eine 6-Loch-Anlage folgen, die schon in den Deutschen Golf Verein aufgenommen werden könnte. Erst später folgt dann der Ausbau zur 9-Loch-Anlage und die Errichtung eines Vereinsheimes.

Die Abbrucharbeiten auf dem Gelände haben bereits begonnen. Die Dortmunder Firma Stricker entkernt für den Hausherrn, die RWE Service GmbH, die Gebäude, entfernt und sichert zuvor kontaminierte Teile wie zum Beispiel Teppiche und Hölzer. Bis Ende Februar soll dort nichts mehr stehen.