Vöde.

Schülerinnen und Schüler der Grundschule „In der Vöde“ hatten im Sachkundeunterricht einen Igel zu Gast.

Wie schwer muss ein Igel sein, damit er ohne Probleme in den Winterschlaf gehen kann? Wie fast er sich an? Was frisst er? Viele Fragen hatten die Schülerinnen und Schüler an der Grundschule „In der Vöde“, als jüngst ein echter kleiner Igel bei Ihnen im Sachkundeunterricht zu Gast war.

Mitgebracht hatte ihn Tierheilpraktikerin Sylvia Zahnwetzer, die zusammen mit anderen Leuten beim Arbeitskreis Umweltschutz Bochum verletzte und kranke Igel pflegt und hochpäppelt. Das Ziel: die Tiere wieder fit in die Natur entlassen zu können. „Igel sind schließlich Wildtiere“, betonte Zahnwetzer deshalb in der Klasse 3c. Sie erzählte den knapp 20 Schülern, was ein Igel alles in dieser Jahreszeit – kurz vor dem und im Winterschlaf – braucht und was für sie gefährlich ist. „Vor allem muss er, außer dass er gesund ist, 500 Gramm wiegen, damit er ohne Probleme selbstständig durch den Winter kommt“, erklärte Zahnwetzer. Der Mitgebrachte schaffte es auf 400 Gramm und hatte eine „Futterkur“ vor sich.

Darüber hinaus war der stachelige Besucher aber recht fit, obwohl er zur Unterrichtszeit im Schlaf gestört wurde und entsprechend missmutig aus seinen kleinen schwarzen Augen guckte – Igel sind schließlich nachtaktiv. Die Kinder streichelten ihn und stellten fest, dass er gar nicht so stachelig ist. „Die sind ja richtig weich“, so die einhellige Meinung der Jungen und Mädchen.

Weitere Themen waren das Igelfutter und Hilfen für das kleine Wildtier. Die Schüler hatten für ihn besonderes Futter aus dem Tiermarkt und Katzenfutter mitgebracht. In freier Natur ernährt er sich jedoch, so trugen alle zusammen, von Würmern, Schnecken, Raupen oder Käfern. Am liebsten trinkt er Wasser. Milch ist hingegen tabu. Davon bekommt er Durchfall.

Gefahrenquellen für Igel sind Löcher, Straßenverkehr, Gartenarbeiten und das Osterfeuer. Aus Löchern muss er befreit werden, weil ein Igel nicht klettern kann. Ein mit Herbstabfall aufgeschichteter Holzhaufen muss zudem im Frühjahr umgeschichtet werden, weil das Stacheltier gerne darunter seinen Winterschlaf macht.

Sachkundelehrerin Karen Bartlog war am Ende ebenso wie die Schüler begeistert.. „Das war eine tolle Naturerfahrung für die Kinder“, befand sie. Der Igel besuchte auch die meisten der anderen Schulklassen und stieß bei Lehrern und Schülern auf ebenso viel Zuspruch. Kein Wunder, dass für 2011 ein erneuter Besuch geplant ist.