Gerthe.

Bläsergottesdienst in der Christuskirche Gerthe beschäftigte sich mit dem Reformations-Gedanken.

Die evangelische Kirchengemeinde lud zu einem besonderen Bläsergottesdienst ein: aus Anlass des 100-jährigen Kirchenjubiläums stieg der diesjährige Kreisbläsergottesdienst in der Christuskirche. Die Gerther Blechbläser spielten deshalb nicht allein auf. Sie hatten vielmehr auch Bläser aus den Kirchengemeinden Hamme, Linden sowie aus Petri-Wiemelhausen zu Gast. Die Leitung übernahm zudem Landesposaunenwart Daniel Salinga.

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Von DerWesten

Die 18 Bläser unterstützten entsprechend – im Wechsel mit der Orgel – nicht nur den Gesang der etwa 150 Gottesdienstbesucher. Sie setzten auch mit Stücken wie „Intrada XII. Eine feste Burg“ des Renaissancekomponisten Michael Altenburg und dem „L’Armement“ von Philipp Telemann eigene gelungene Akzente. „Wir wollten damit auch musikalisch der Reformation gedenken“, betonte der Landesposaunenwart. Die Bläser studierten diese Werke zuvor unter seiner Leitung ein. Darüber hinaus spielten die Musiker Stücke, die sie schon für ihren Auftritt beim „Still-Leben Ruhrschnellweg“ miteinander geprobt und gespielt hatten. Etwa das Bläsernachspiel „Festlicher Marsch.“

Pfarrer Johannes Romann setzte sich in seiner Predigt wiederum mit der Bedeutung der reformatorischen Grunderkenntnis von Martin Luther auf der Basis des Römerbriefs für die heutige Zeit auseinander. Den scheinbaren Widerspruch, ob der Mensch gerecht werde durch Werke oder indem er ganz auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes vertraut, löste er dahingehend auf, dass aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts bewusst sei, dass durch den reformatorischen Anspruch tief verwurzelter Glaubensfrömmigkeit und -gerechtigkeit der einzelne niemals entlassen sei, gute Werke zu vollbringen. Als Beispiele nannte er unter anderem Zivilcourage zeigen - zum Beispiel beim Widerstand gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. Romann: „Verantwortung zu übernehmen im persönlichen Umfeld von Familie und Gemeinde, aber auch im gesellschaftlichen Kontext von politischem und wirtschaftlichem Handeln gehört da auch dazu.“