Hiltrop. . OB Eiskirch informierte über die WAZ, dass der Verein definitiv umziehen wird. „Uns hat das niemand mitgeteilt“, klagt der Vereinsvorsitzende.

Im Gespräch war es schon lange, doch bei seinem jüngsten Besuch im Bochumer Norden machte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch dann plötzlich Nägel mit Köpfen: „Der aktuelle Naturrasenplatz des BV Hiltrop kommt weg, dafür wird nicht weit entfernt eine neue Anlage gebaut“. Eine klare Ansage, die die Verantwortlichen des BV Hiltrop grundsätzlich freut. Denn damit haben die Fußballer die so sehr herbeigesehnte Planungssicherheit.

Vor vollendete Tatsachen gestellt

Was den Vorstand allerdings stört, ist die Vorgehensweise. „Das ist eine Entscheidung, die wir so noch nicht wussten. Und wir erfahren davon aus der Zeitung“, hätte sich der Vorsitzende Michael Behring im Vorfeld ein persönliches Gespräch gewünscht. „Zuletzt hieß es, die weiteren Planungen sollen in enger Zusammenarbeit mit dem Verein erfolgen“, erzählt er. „Und dann werden wir einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.“

Klar, die Nachricht kommt letztlich nicht ganz so überraschend. „Dass uns ein Umzug bevorsteht, pfeifen ja schon lange die Spatzen von den Dächern“, sagt Michael Behring. „Aber es wäre schon sinnvoll gewesen, uns die endgültige Entscheidung als erstes mitzuteilen.“

Fußballer haben große Pläne

Zuletzt hing der Verein, der in nächster Zeit viel vor hat, planungstechnisch in der Luft. „Wir suchen derzeit Sponsoren, weil wir unser Vereinsheim mit Containern erweitern wollen.“ Es soll alles größer und moderner werden, weil der BV Hiltrop speziell die Jugendabteilung wieder auf Vordermann bringt. „Nach Jahren des Darbens sind wir dort auf einem guten Weg“, freut sich Michael Behring. „Mittelfristig wollen wir Mannschaften für alle Jahrgänge haben.“

Stadt sieht für den Hillerberg Wohnbebauung vor

Die Sportanlage am Hillerberg soll verlegt werden, weil die Stadt dort Wohnbebauung vorgesehen hat – jetzt, da die Ortsumgehung, die lange Zeit im Gespräch war, vom Tisch ist. Ein neuer Standort soll in unmittelbarer Umgebung, wohl keine 500 Meter entfernt, gefunden werden.

Am jetzigen Standort hätte es auf Sicht zudem Probleme wegen Nichteinhaltung von Lärmschutzrichtlinien gegeben.

Das wird vielleicht sogar noch einfacher, wenn man demnächst über einen neuen Kunstrasenplatz verfügt. Von dem ist nämlich aktuell die Rede. Behring: „Unser letzter Stand war, dass wir einen Tennenplatz bekommen sollen. Nicht die einzige offene Frage, die noch unbeantwortet im Raum steht. Umso wichtiger wäre ein persönliches Gespräch gewesen.“

Von der Nachricht überrascht

Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD), der bei der Rundreise des OB durch den Norden natürlich dabei war, kann die Kritik Behrings nur bedingt nachvollziehen. „Ich selbst wurde von der Nachricht überrascht und wusste es vorher auch nicht. Gleichwohl war ich natürlich erfreut.“ Zudem verweist Donner auf eine Gesprächsrunde mit der Jugendabteilung des BV Hiltrop und Vertretern der Stadt Ende 2017. „Dort wurden die meisten Dinge bereits besprochen. Und da war auch eigentlich schon klar, dass es zu einem Umzug kommen wird.“

Von OB Thomas Eiskirch selbst war gestern leider keine Stellungnahme zu bekommen – er ist krank.