Rosenberg. Der Bücherschrank im Rosenberg ist nun in Gebrauch. Er ist die erste Maßnahme in Sachen Vorplatzerneuerung im Geschäftszentrum.
Schon zur Einweihung sind die Regalböden im Bücherschrank üppig befüllt: Krimis und Kinderbücher, neue und ältere Bände stehen dort und warten auf den nächsten Besitzer. Denn der Schrank befindet sich für jeden zugänglich auf dem Vorplatz des Rosenberger Geschäftszentrums. Hier soll von nun an ein reger Austausch stattfinden. Direkt daneben steht zudem eine Bank, auf der Neugierige in wärmeren Monaten zum Schmökern Platz nehmen können.
Damit alles reibungslos verläuft, gibt es auch zwei Paten, die sich um die Instandhaltung des öffentlichen Schranks kümmern. Anita Böhm aus der katholischen Gemeinde Bochum-Harpen und Hans-Georg Pahl von der Awo. Beide sind begeisterte Leser. „Lesen bildet und erweitert den Wortschatz“, sagt Anita Böhm. Hans-Georg Pahl interessiert sich besonders für historische Literatur.
Schrank soll ordentlich gehalten werden
„Wir würden uns wünschen, dass die Leute ihre Bücher bei der Awo abgeben, damit unsere Paten sie einsortieren können“, sagt Eckhardt Rathke von der Awo und Arbeitsgemeinschaft Rosenberg (Arge). „Das hat zum einen den Grund, dass der Schrank auf diese Weise ordentlich gehalten werden kann. Wir möchten aber auch zum Beispiel rechtspopulistisches Gedankengut fernhalten.“ Wie genau die Aufgabe der Paten schließlich aussieht? „Das müssen wir allmählich klären, wenn wir sehen, wie das Angebot angenommen wird“, sagt Anita Böhm.
Die Edelstahl- und Kunststoffkonstruktion stammt übrigens von Schülern der Gewerkstatt-Produktionsschule aus dem Fachbereich Metall. Vor vier Monaten hat dort die Projektarbeit begonnen, die Idee dafür gibt es jedoch schon länger. 2015, zur Feier zum 50-jährigen Bestehen der Siedlung, kamen Überlegungen auf, den 40 Jahre alten Vorplatz zu erneuern.
Gewinner beim Stadtteilwettbewerb
„Wir haben am Stadtteilwettbewerb von BO-Marketing teilgenommen und durch den Gewinn diese beiden Möbelstücke finanziert“, sagt Eckhardt Rathke. Insgesamt haben Schrank und Bank 3000 Euro gekostet. Für weitere Maßnahmen fehle es jedoch noch an weiteren Mitteln.
Die Planung steht allerdings schon: Zur Einweihungsfeier des Bücherschranks unter Mitwirkung von Bezirksbürgermeister Henry Donner und Werner Fuhrmann (Gewerkstatt/Arge) hängen bunte 3D-Grafiken aus, die die komplette Neugestaltung zeigen. Die Hochbeete mitten auf dem Platz sollen entfernt, dafür mehr Raum für Sitzgelegenheiten vor den Lokalen geschaffen werden. Eine Dorflinde ist geplant, ebenso Verkleidungen für die Hochbeete, die an der Straße entlang stehen. „Die Kosten dafür liegen allerdings bei 130 000 bis 150 000 Euro.“
Bücherspenden können an jedem ersten und dritten Mittwoch des Monats von 14.30 bis 17 Uhr im Awo-Rosenbergtreff, Haydnstraße 6, abgegeben werden.
>> SCHÜLER IM FACHBEREICH METALL SETZEN IDEEN UM
- Jugendliche und junge Erwachsene, in der Regel zwischen 16 und 24 Jahre alt, können an der Produktionsschule der Gewerkstatt am Schleipweg ein berufsvorbereitendes Bildungsjahr absolvieren. Das Ziel ist, dass die Schüler am Ende des Jahres nahtlos in die Ausbildung oder den Job übergehen.
- In Gesprächen mit den Schülern hat Marian Winiecki, Anleiter des Fachbereichs Metall, Skizze und Material für das Projekt erarbeitet. Anschließend hatte jeder seine Aufgabe in der Fertigstellung.
- Das Konzept Produktionsschule wird durch die Agentur für Arbeit, Jobcenter und den Europäischen Sozialfonds umgesetzt.