Gerthe. Zehn Jahre stand das Gebäude auf dem Gerther Markt leer. Mit dem Projekt „Kaffee anne Bude“ kommt nun wieder Leben hinein.

Kaffee holen und sich zum Plausch gemütlich hinsetzen: Das gehört einfach dazu bei „Kaffee anne Bude“ auf dem Gerther Markt. Im ehemaligen Kiosk ist das von Ehrenamtlichen getragene Projekt zu Hause. Ende März starteten Geena Dworak, Marion Kensy und Astrid Richter durch. Seither kommen immer mehr Leute. „Es spricht sich herum“, freut sich Kensy vom Initiativkreis Gerthe (InGe).

Während die beiden Jugendlichen Astrid und Geena (beide 17) sich vor allem um Essen und Trinken kümmern, sorgt sich Marion um Kontakte und neue Treffpunkte. „Wir wollen das Miteinander in Gerthe erhalten und die Gemeinschaft stärken“, erklärt die Malermeisterin, die „anne Bude“ über die Initiative „Schöner Leben im Stadtteil“ anschob. InGe, der Zusammenschluss der Gerther Gewerbetreibenden, unterstützt das Unterfangen.

Der Kiosk als kleines Samstags-Café ist zu einem neuen Treffpunkt in Gerthe geworden; vorn links Marion Kensy, die das Projekt mit losgetreten hat
Der Kiosk als kleines Samstags-Café ist zu einem neuen Treffpunkt in Gerthe geworden; vorn links Marion Kensy, die das Projekt mit losgetreten hat © errmann

„Wenn Astrid und Geena nicht gesagt hätten, wir machen das, wäre die Idee schon vor dem Start gescheitert“, sagt Marion Kensy. Da diese jedoch verbindlich zusagten, wandte sie sich an den Initiativkreis, der den Kiosk bereits von der Stadt angemietet hatte. „Viele finden die Idee gut und kommen gern auf einen Kaffee“, erklärt Kensy. So auch Margret Christmann. „Ich schaue von Anfang an jeden Samstag vorbei. Der Kaffee ist super“, erklärt sie. Manchmal käme auch ein Stück Kuchen oder ein Brötchen dazu, so die Seniorin weiter. Ein wichtiger Grund ist jedoch für sie: „Ich treffe nette Leute und es entstehen Gespräche.“

Bude steht schon seit 60 Jahren in Gerthe

Der Gerther Herbert Dehnert erinnert sich, dass es die „Bude“ schon seit etwa 60 Jahren gibt. „Bis vor etwa zehn Jahren war der Theo gut 20 Jahre drin. Da war immer etwas los. Der hat schon morgens um 5 Uhr den Platz gefegt und die öffentlichen Toiletten geöffnet“, so der Senior weiter. Die Stadt als Vermieter investierte damals noch in ein neues Dach. Das kommt nun den neuen Pächtern zu gute.

Kiosk soll mit 2420 Euro gefördert werden

Charlotte Kreckel von Bochum Marketing ist ebenfalls zufrieden mit dem Treiben vor dem Kiosk. „Durch das Projekt ist eine neue Nutzung auf dem Platz entstanden. Sie wertet ihn – ebenso wie die benachbarte Boulebahn – zum Kommunikationsort auf“, betont sie. „Wir haben „Kaffee anne Bude“ deshalb im Rahmen unseres Stadtteilmarketings prämiert“, so Kreckel weiter. Das bedeutet eine Fördersumme von 2420 Euro, sobald der Eigenanteil in derselben Höhe nachgewiesen ist.

Jutta Hüls von InGe ergänzt: „Der Treff ist eine gute Sache. Wir benötigen hier mehr solcher Anziehungspunkte, damit die Leute auch ohne ein Lebensmittelgeschäft ins Stadtteilzentrum kommen. Denn die meisten fahren leider nur einkaufen auf Lothringen.“

>>>Stammtisch für Gerthe sucht Verstärkung

„Kaffee Anne Bude“ startete als Versuchsballon. Jetzt ist der Kiosk samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Wenn einmal im Monat der Flohmarkt im Marktgarten stattfindet, bleibt die Bude zu. Wie jetzt Samstag (12.),10 bis 15 Uhr.

Der Stammtisch von „Schöner Leben im Stadtteil“ ist an jedem 4. Dienstag im Monat ab 18 Uhr im Seniorenbüro (Gerther Str. 20). Infos gibt Marion Kensy: info@kensy-malermeisterin.de oder 0176-31597844.