Ehrenfeld. . Viele Gratulanten kommen zur Feier im Zirkuszelt auf dem Schulhof.Rektorin Monika Hülsebusch nimmt im September ihren Abschied
Monika Hülsebusch erinnert sich an eine Zeit, als es noch konfessionsgebundene Schulen gab. Die sind heute eine Ausnahme. „Als ich 1958 hier eingeschult wurde“, sagte die Rektorin der Drusenbergschule, „gab’s auf dem Schulhof noch eine unsichtbare Demarkationslinie. Links die Protestanten von der Brüder-Grimm-Schule, rechts die Katholiken von der Drusenbergschule. Da sind trotzdem oft die Fetzen geflogen.“
Die Drusenbergschule kann man nicht ohne ihren direkten Nachbarn nennen, die Brüder-Grimm-Schule. Sie teilen sich ein Gebäude – links die „Brüdis“, rechts die „Drusis“, wie sich die Schüler gegenseitig bezeichnen. In der Mitte die Turnhalle. Geprügelt wird sich heute nicht mehr; wahrscheinlich aber wohl gerangelt, es sind halt Kinder. Viele ehemalige Lehrer und Schüler sowie Kollegen, Freunde und Wegbegleiter, waren gekommen, um zum 100. Geburtstag der Drusenbergschule zu gratulieren. Auch Bürgermeisterin Gaby Schäfer und Schulamtsleiterin Astrid Niemeyer waren unter den Gratulanten. Im Mittelpunkt stand natürlich Monika Hülsebusch. Die 65-Jährige nimmt im September ihren Abschied.
Kinder sind Hauptpersonen der Feier
Seit 2005 leitet sie die Geschicke der Drusenbergschule als Rektorin, vorher hat sie unterrichtet, hauptsächlich Mathematik und Englisch. Die kleine feierliche Zeremonie zum 100. Geburtstag fand im Zelt des Zirkus Lollipop statt. Er hatte sein Zelt eine Woche lang auf dem Schulhof aufgeschlagen. Zusammen mit den Kindern hatten die Zirkusleute Nummern einstudiert. „Das ist ganz wichtig für das Erleben der Kinder“, sagte Hülsebusch. Ein Artist führte eine Jonglage vor, Schüler sangen das Lied „Ich möchte mit einem Zirkus zieh’n“. Es gab ein szenisches Spiel zum Thema „Schule früher“, gefolgt von einem geschichtlichen Diskurs. Danach wurde auf dem Hof gefeiert. Die Kinder waren die Hauptpersonen dieser kleinen Zeremonie. Das unterstrich auch Monika Hülsebusch in ihrer kurzen Begrüßungsrede. Sie betonte: „Wir lieben unsere Kinder.“
<<<DIE DRUSENBERGSCHULE
Sie bezieht ihren Namen von der Straße, an der sie liegt. Der Begriff „Drusenberg“ geht nach den Erkenntnissen des Bochumer Heimatforschers Dirk Ernesti auf eine Flurbezeichnung zurück. „Drußberg“ bedeutete Teufelsberg.
Unterrichtet werden derzeit 226 Schüler an der Drusenbergschule, 68 Prozent davon besuchen später ein Gymnasium. „Das liegt über dem Durchschnitt“, so Rektorin Monika Hülsebusch.