Gerthe. Ohne Schirm geht beim Bürgerfest wenig. Dennoch kommen die Besucher zahlreich und freuen sich, Freunde und Bekannte zu treffen. Und nicht nur das
- Ohne Schirm und Regenjacke geht beim Gerther Sommer wenig. Aber er findet im Gegensatz zu 2016 statt.
- Die Besucher mögen die Veranstaltung als Treffpunkt, um Freunde und Bekannte zu sehen.
- Politiker nutzen das Bürgerfest, um mit den Menschen vor ins Gespräch zu kommen.
Der Regenschirm und die Regenjacke waren die ständigen Begleiter beim diesjährigen Gerther Sommer. Die Veranstaltung der Bezirksvertretung Nord für Familien, Kinder und Jugendliche aus der Region fiel dennoch – im Gegensatz zu 2016 – nicht aus. Vielmehr nutzten viele Bürger die regenärmeren Vormittagsstunden zum gemütlichen Treff vor der Bühne sowie zwischen den etwa 14 Ständen auf der Gerther und Lothringer Straße. Der Nachwuchs freute sich zudem über ein umfangreiches Kinderprogramm im Marktgarten.
„Ich bin hier, um Freunde und Bekannte zu treffen“, erklärte Markus Bauer, der inzwischen in Castrop-Rauxel lebt. „Wenn hier mal was geboten wird, dann muss man vorbeischauen“, meinte auch Petra Mattey, die sofort Bekannte aus dem Stadtteil traf. Besonders gut fand sie, dass Kinder auf der Bühne auftraten. Letzteres gefiel auch Claudia Przybysz an der Veranstaltung: „Ich bin wegen der Musik gekommen. Meine Tochter Lea-Sophie tritt gleich auf.“
Gemeint waren die Kindertanzgruppe und die Judogruppe des TV Gerthe 1911. Hinzukamen zum Beispiel zwei Gitarrenensembles sowie der Chor der Anne-Frank-Realschule. Etwas heftiger gingen zudem Jason (Gitarre) und Jonas (Schlagzeug) von der Schulband „Breathing Nevermore“ (Heinrich-von-Kleist Schule) zu Sache. Mit den Kollegen Max (Bass) und Yannik (Sänger) von der Willy-Brandt-Gesamtschule (Werne) spielten sie kernigen Hardrock. Und erhielten kräftig Beifall.
Das Programm rundeten u.a. die Knappen von „Glück Auf“ und das Bauchtanzensemble „Nurah“ ab. Letzteres begeisterte mit einem gelungenen Tanzauftritt. Entertainerqualitäten bewies zudem Moderator Dirk Elfgen. Als sich der Auftritt der Anne-Frank-Schüler verzögerte, sprang er mit einer Mitmachaktion in die Bresche.
Mit den Bürgern in Kontakt kommen
Der Nachwuchs hatte unter anderem Freude beim Straßenfußball des VfL-Fanprojekts sowie beim Spieletreff des Jugendzentrum „U27“. „Hier ging es trotz des Regens gut zur Sache“, berichteten Daniela und Pablo, die eine Hüpfburg sowie eine aufgeblasene, etwa 15 Meter lange Raupe betreuten. Das Gute daran: Beides war überdacht, so dass der Nachwuchs beim Hüpfen und Klettern nicht nass wurde.
Die Geschwister Reina und Adriana sowie Tyler (8) hatten mit vielen anderen Kindern sichtlich Spaß. Für die Geschwister Marielyne und Madeleine war es wiederum das Größte, zusammen mit Mama Bianca ein Steckenpferd aus Socken, Stoff, Wolle und Füllmaterialien im Remondis-Zelt zu bauen. Auch hier herrschte großer Andrang.
Warum der Gerther Sommer wichtig ist, erklärte Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD): „Ebenso wie das Harpener Dorffest ist das eine Traditionsveranstaltung, die im Bewusstsein der Bürger verankert ist. Für uns Bezirksvertreter ist sie eine gute Einrichtung, um mit den Bürgern in Kontakt zu kommen.“ Er freute sich, dass trotz des Regens viele Leute kamen. Und nicht nur aus Gerthe.
Vor zwölf Jahren gab es die erste Veranstaltung
Der Gerther Sommer fand 2004 zum ersten Mal statt. Das Bühnen- und Kinderprogramm erweiterte damals den bisherigen Kunst- und Handwerkermarkt. „Dieser fand nun zum 32. Mal seit 1993 statt“, erklärte Günter Krethke, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. Der Gerther Sommer fiel zweimal aus: 2014 nach dem Pfingststurm „Ela“ sowie 2016 wegen Dauerregens. Die Bezirksvertretung Nord veranstaltet das Fest. Bochum Marketing organisiert es im Auftrag der Politik.