Grumme. Mitarbeiter von Constantin-Bewatt empfangen Vorschulkinder des ev. Familienzentrums Kornharpen. Für beide Seiten eine lohnende Veranstaltung.
Kindergartenkinder in einer Behindertenwerkstatt? Ein Erlebnistag am Standort Hiltroper Straße der Behindertenwerkstatt Constantin-Bewatt, den sieben angehende Heilerzieherpfleger sowie Erzieherinnen des Wittener Comenius-Berufskollegs organisierten, machten es möglich.
13 Vorschulkinder des evangelischen Familienzentrums Kornharpen trafen dabei auf 14 Beschäftigte der Werkstatt unter dem Motto „Kunterbunt“ zum Spielen, Malen und die Werkstatt besichtigen. „Wir machen das zum ersten Mal. Es läuft klasse“, erklärt Bildungsbeauftragte Susanne Kerstein vom Begleitenden Dienst der Werkstatt von der Diakonie Ruhr, die für die Veranstaltung ihre Türen weit öffnete.
Die Kinder sind schon unterwegs. Aufgeteilt in vier Gruppen geht es zunächst auf Erlebnistour quer durch die riesige Werkstatt für 597 Beschäftigte. Die mitspielenden Mitarbeiter zeigen dabei ihre Arbeitsplätze und weitere Bereiche der Einrichtung. So führt Julia ihre Gruppe zur Montage von Dichtungsbandschellen.
Betriebsrätin Anke präsentiert ihre Verpackungsabteilung. „Das macht viel Spaß mit den Kindern“, lacht Julia anschließend Julia, denn der Nachwuchs findet ganz viel in ihrem Tätigkeitsfeld spannend. „Sie drückten die elektrischen Türöffner und auch die Knöpfe an den Maschinen.“ Das gemeinsame Spielen und Malen, das die sieben Kollegschüler anleiten, stößt auf ebenso viel Interesse. Ob Spiele mit dem bunten Fallschirmtuch oder das Bemalen von sieben großen Leinwänden: mit lachenden Gesichtern sind alle dabei.
Kollegschüler arbeiten praxisnah und in Eigenregie
Den Erlebnistag „Kunterbunt“ organisierten drei angehende Erzieherinnen und vier Heilerzieherpfleger des Wittener Comenius-Berufskollegs. „Die Schüler sollten unter Alltagsbedingungen eine Aktion für Kinder und Behinderte entwickeln und durchführen“, erklärt Pfarrer und Lehrer Johannes Ditthardt.
Die Kollegschüler Antje Trenker und Christoph Stähler: „Praxisnah und in Eigenregie – toll Und wir können so viel für das gesellschaftliche Miteinander tun.“
„Die Kinder verlieren hier ihre Berührungsängste“, freut sich Kita-Leiterin Dagmar Noch, die den Projekttag ebenfalls für eine gute Sache hält. Ein Gewinn auch für die ‘andere’ Seite: „Unsere Leute blühen hier richtig auf, weil sie Besuch bekommen und viel Abwechslung erleben“, sagt Susanne Kerstein mit Blick in die Runde. Julia kann das nur bestätigen. „Das ist ein toller Ausgleich für mich“, strahlt sie. Ihr Kollege Reto fragt deshalb zum Abschluss, ob er und die anderen auch mal das Familienzentrum besuchen dürften. „Zum Sommerfest gern“, antwortet Dagmar Noch. Sarah und Nadine von der Werkstatt sind ganz begeistert: „Toll, dass ihr hier gewesen seit. Es war schön mit euch.“
Auch die Kinder sind ganz angetan vom Erlebnistag. „Ich fand die Führung durch das Haus am besten – und das Essen“, sagt Peter (6). Pia und Luise (beide 6) malten am liebsten die Bilder mit Stöcken, Blättern und Pinseln.
„Die Werkstatt öffnet sich auch weiterhin“, erklärt Pressesprecher Felix Ehlert von der Diakonie Ruhr: „Behinderte und Nichtbehinderte kommen zum Beispiel auch zum gemeinsamen Instrumentenbau an der Hiltroper Straße zusammen.“