Altenbochum. . Anwohner vom Kreuzkamp beklagen, dass Einmündungen an der evangelischen FH in Altenbochum zugestellt werden. Ihr Lösungen finden wenig Gehör.

Die Lage ist – im wahrsten Sinne – verfahren: Anwohner vom Kreuzkamp in Altenbochum beklagen, dass die Einmündung in die Immanuel-Kant-Straße regelmäßig zugeparkt wird. „Man muss schon bis zur Mitte der Fahrbahn fahren, um zu sehen, ob ein Fahrzeug kommt“, schildert Dieter Fuhr die Situation gegenüber der Evangelischen Fachhochschule (FH).

Vom Kreuzkamp abbiegen? Gar nicht so einfach . . .
Vom Kreuzkamp abbiegen? Gar nicht so einfach . . . © Dietmar Wäsche

Seit vielen Jahre gehe das schon so, sagt Anwohnerin Marie Hepp. Immer wieder habe sie sich an das Straßenverkehrsamt gewandt. Mit dem Ergebnis, dass eine Zeit lang verstärkt kontrolliert wurde, dann aber wieder nicht. Auch der FH habe sie – vergeblich – geschrieben. Mit der Bitte, die Studenten darauf hinzuweisen, nicht in den Einmündungen zu parken.

Eigentlich unnötig, denn geparkt werden darf hier laut Straßenverkehrsordnung ja ohnehin nicht. Nur, viele halten sich nicht daran. Die Anwohner wollen das nicht hinnehmen. Sie haben auch ein paar Lösungen parat: „Ein Spiegel auf der gegenüberliegenden Seite könnte helfen“, meint Birgit Gödeke. Ihr Nachbar Werner Hartung schlägt Halteverbotsschilder im Kreuzungsbereich vor.

Studenten-Parkhaus? „Überflüssig“

Die Parkplatznot rund um die Evangelische FH ist kein neues Thema. Sie ist ein Dauerärgernis. Auch und gerade für die Studenten. „Die wissen ja auch nicht wohin“, zeigen die Kreuzkamp-Anwohner durchaus Verständnis. Allerdings fragen sie auch, weshalb für die Studenten keine Tiefgarage oder ein Parkhaus existiert.

„Ist überflüssig“, heißt es von Seiten der FH. Denn: „Unsere Studierenden verfügen alle über ÖPNV-Tickets und reisen größtenteils mit dem Öffentlichen Personennahverkehr oder auch mit dem Fahrrad an“, erklärt Julia Gottschick, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schreiben aus der Nachbarschaft will die FH nicht erhalten haben, „sonst hätten wir sicherlich das Gespräch gesucht“

Spiegel hat Vor- und Nachteile

© Marius Hasnik

Keine Aussicht auf eine Verbesserung der Verkehrssituation verheißt auch die Stellungnahme der Stadt. „Aus verkehrlicher Sicht besteht kein Regelungsbedarf“, teilt Stadtsprecher Oliver Trappe mit. Noch im Juni habe man die Verkehrssituation zusammen mit der Polizei aufgrund einer Bürgeranfrage geprüft. Ohnehin werde die Stelle regelmäßig kontrolliert. Auch habe es in den letzten drei Jahren keine Unfälle gegeben.

Irritationen um Hinweis aus dem Tiefbauamt

Abenteuerliches berichtet Anwohnerin Marie Hepp über das Tiefbauamt: „Um Besserung vor Ort zu erreichen, sollte ich einen Antrag stellen und mir dafür beim Katasteramt kostenpflichtig einen Lageplan besorgen.“

„Das entspricht nicht unserer Verwaltungspraxis“, zeigt sich Stadtsprecher Oliver Trappe irritiert. Die Stadt will der Sache nachgehen.

Verkehrsspiegel hat die Stadt laut Oliver Trappe ganz bewusst nicht installiert. „Sie haben mehr Nachteile als Vorteile“, sagt der Stadtsprecher. Die tatsächliche Geschwindigkeit und Entfernung von Fahrzeugen lasse sich durch ein Spiegelbild in keiner Weise erkennen. Zudem verleite ein Spiegel dazu, sich nur auf den Verkehr zu konzentrieren und Fußgänger oder Radfahrer außer Acht zu lassen.

Es bleibt also alles, wie es ist. Vielleicht allerdings wird es in absehbarer Zeit sogar noch schwieriger, vom Kreuzkamp in die Immanuel-Kant-Straße abzubiegen. „Über die neue Buse­lohbrücke wird dann ja auch wieder der Schwerlastverkehr fahren dürfen“, wirft Anwohner Werner Hartung schon einen düsteren Blick voraus. „Und wenn die Wittener Brücke erneuert wird, muss der Verkehr ja auch irgendwo her . . .“