Harpen. . Sabine Pappert wechselt von St. Marien-Gemeinde in Langendreer nach Heilig Geist in Harpen. Vorfreude auf neue Aufgaben.
Von Langendreer bis nach Harpen: Das ist eigentlich keine Weltreise. Doch für Sabine Pappert ist es trotzdem der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Nach sieben Jahren in der katholischen St.-Marien-Gemeinde an der Alten Bahnhofstraße übernimmt die beliebte Gemeindereferentin einen neuen Job: Sie wechselt nach Heilig Geist an die Laurentiusstraße, wo sie fortan für die Gemeindeleitung zuständig sein wird.
Am ersten Advent wird Sabine Pappert in ihr neues Amt eingeführt. Dass sich die Gemeinde ehrlich auf sie freut, verrät ein großes Tuch an der Orgelempore: „Herzlich willkommen, Frau Pappert.“ „Als ich das entdeckt habe, war ich richtig gerührt“, sagt sie.
Klassische katholische Familie
Mit dem Wort Gottes ist Sabine Pappert seit Kindesbeinen vertraut. Als eines von fünf Geschwistern entstammt sie einer klassischen katholischen Familie in Altenbochum. Früh engagierte sie sich in der Liebfrauengemeinde – und blieb der Kirche treu. „Für mich stand beruflich nie etwas anderes zur Debatte“, sagt sie.
Nach dem Abitur begann sie eine Fachausbildung zur Religionspädagogin in Essen und Gelsenkirchen. „Das war zu Beginn der 80er Jahre“, sagt sie, „also zu einer Zeit, als Kirchenämter langsam keine reine Männerdomäne mehr waren.“ Bloß in einer Kirche zu arbeiten, ohne selber jemals die Chance zu haben, Pastorin werden zu können: „Das war für mich immer ein Stachel“, meint sie. „Aber ich habe damals begriffen, dass man nur etwas verändern kann, wenn man aktiv dabei ist.“ Im Bistum Essen arbeiten derzeit rund 140 Gemeindereferenten, die meisten von ihnen sind weiblich.
Erste berufspraktische Erfahrungen sammelte Pappert in Plettenberg im Sauerland, ehe es Zeit für die Familie wurde. Sie heiratete und wurde Mutter von vier Kindern (heute 16 bis 27 Jahre alt). Nach langer beruflicher Auszeit fing sie im Jahr 2009 in Langendreer an, wo die St.-Marien-Gemeinde sie tief ins Herz schloss: Pappert betreute etwa die Wortgottesdienste, die Trauerarbeit und das Sternsingen. „Du hast das Wort Gottes einfach und verständlich nahe gebracht“, meinte Pastor Michael Kemper bei der Abschiedsfeier. „Dort aufzuhören fiel mir schwer, es waren sieben gute Jahre“, sagt sie.
Doch im Alter von 58 Jahren war es Sabine Papperts Anliegen, noch mal etwas Neues auszuprobieren, neue Aufgaben und neue Menschen kennen zu lernen. „Wenn ich jetzt den Sprung nicht gewagt hätte, dann hätte ich es wohl nie mehr getan“, meint sie. Als Pastor Walter Bauer nach zwölf Jahren in Heilig Geist in Pension ging, war die Gelegenheit günstig. „Vom Bistum wurde klar erklärt, dass kein neuer Pastor kommen würde“, sagt sie. So liegt die Gemeindeleitung nun in ihren Händen.
Eine Menge Verwaltung wird in nächster Zeit auf sie zukommen: Sie muss das Büro führen, sich um die Finanzen kümmern – und natürlich das Gemeindeleben weiter lebendig und zukunftsfähig halten. „Da bin ich guter Dinge“, sagt sie. „Mir sind schon viele, sehr freundliche Menschen begegnet.“ So gibt es etwa einen Chor, eine Band, „mit den Pfadfindern muss ich noch Kontakt aufnehmen.“
Amtseinführung mit Ernennungsurkunde
Sabine Pappert wird am Sonntag (27.) in ihr Amt eingeführt. Der Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche, Laurentiusstraße 1, beginnt um 10 Uhr.
Dort bekommt sie auch ihre Ernennungsurkunde und wird die ersten Worte an die Gemeinde richten. „Es ist gut, dass ich vorher Zeit habe, um erstmal anzukommen“, sagt sie. Jetzt freut sie sich auf neue, spannende Aufgaben.