Mitte. . Im Bezirk Mitte sollen in den kommenden Jahren zusätzliche Gebiete für Wohnen und Industrie entstehen. Erste Ideen liegen jetzt auf dem Tisch.

Bochum braucht neue Gebiete für Gewerbe und Wohnen – bloß wo? Nach Vorstellungen des Regionalverbands Ruhr (RVR) fehlen im Stadtgebiet auf lange Sicht 82 Hektar Gewerbefläche und 24,3 Hektar Wohnfläche. Dies geht aus dem sogenannten Regionalplan Ruhr hervor, den Eckart Kröck, Leiter des Stadtplanungsamtes, am Donnerstag den Mitgliedern der Bezirksvertretung Mitte im Rathaus vorstellte.

Noch sind es erste Planspiele, die Kröck und sein Team derzeit erarbeiten. Bis etwa zum Jahr 2034, so die Vorgabe des RVR, müssten aus diesen Ideen dann Taten werden. „Unsere Überlegungen sind noch sehr weit in die Zukunft hinein projiziert“, sagt der Amtsleiter.

Immerhin: Anders als einige andere Städte im Ruhrgebiet würde sich die Stadt Bochum überhaupt die Mühe machen, von selbst eigene Vorschläge zu entwickeln. „Das ist aber alles noch längst kein formales Verfahren“, sagte er. „Wer bessere Ideen für andere Flächen hat, die noch nicht im regionalen Flächennutzungsplan auftauchen, kann diese gerne vorbringen.“

Für den Bezirk Mitte hat die Verwaltung bereits eine Reihe möglicher Gewerbegebiete im Auge. Dazu gehört eine weitere Erschließung des Güterbahnhofs Nord. „Diese Fläche ist nur bedingt geeignet, weil sie wahrlich nicht leicht zu erschließen ist“, meint Kröck.

Gewerbegebiet Hofstede umstritten

Bereits länger in der Diskussion ist eine mögliche Reaktivierung des Gewerbegebiets Hofstede, die auch im Regionalplan Ruhr auftaucht. Gegen diese Pläne gibt es viel Widerstand – sowohl von Seiten der Politik als auch von möglicherweise betroffenen Nachbarn, die eine starke Zunahme des Verkehrs und Lärm auf sich zukommen sehen. Auch die Stadtplaner sehen das Gebiet als nur „bedingt geeignet“ an: „Die verkehrliche Belastung wäre immens.“

Ebenfalls in der Überlegung: eine Erweiterung des Gewerbegebiets Carolinenglück sowie an der Rombacher Hütte. Auch auf dem Gebiet einer Kleingartenanlage an der Essener Straße könnte sich nach ersten Vorstellungen der Stadtplaner Gewerbe ansiedeln. Im Bereich Wohnen hat die Verwaltung im Bezirk Mitte bislang nur ein 6,4 Hektar großes Gebiet an der Hüllerbachstraße geprüft.

Am 8. November Thema im Bezirk Nord

Viel Lob für diese Planspiele bekommt Kröck von den Bezirksvertretern. „Es ist natürlich schwierig, zusätzlichen Raum zu finden“, sagt James Wille (CDU). „Aber das muss man in einer Großstadt wie Bochum lösen.“ Auch Martin Hans Oldengott (SPD) lobt das Engagement der Verwaltung: „Vor allem, weil auch umweltpolitische Gedanken mit eingeflossen sind.“

Welche Gebiete im Bezirk Nord geprüft wurden, erfahren die dortigen Bezirksvertreter bei ihrer Sitzung am kommenden Dienstag, 8. November.

Vereine freuen sich über Zuschüsse

In eigener Entscheidungsbefugnis entschieden die Bezirksvertreter über eine Reihe von Zuschüssen für Vereine. So freut sich u.a. die Kindertageseinrichtung St. Franziskus über 200 Euro für die Durchführung des Weihnachtsmarktes. Die Hammer Runde erhält 150 Euro für eine Gedenkstunde zum Volkstrauertag (13.11.).