Gerthe. . Beim Kinderfußball-Tag der Spielvereinigung wuseln Grundschüler und Kita-Kinder über den Platz. Ein großer Spaß – mit positiven Folgen für die Klubs.
Wild und laut geht es zu auf dem Sportplatz am Ehrenmal in Gerthe. Wie immer, wenn einmal im Jahr die Spielvereinigung (Spvgg) Gerthe 1911 zum Kinderfußball-Werbetag an die Heinrichstraße einlädt. So wie in dieser Woche wieder. Hunderte Kinder aus den Kindergärten und Grundschulen im Bochumer Norden sind mit ihren Lehrern, Erziehern, Eltern und Großeltern gekommen, um einen lustigen Fußballtag zu erleben.
Einfach herrlich, die kleinen Fußballer in ihren teils viel zu großen Trikots über den Platz wuseln zu sehen. Im Pulk wird dem Ball hinterhergejagt. Und gerne auch mal in die falsche Richtung, aufs eigene Tor, was die Eltern und Betreuer am Rand aufgeregt gestikulieren lässt. Es zählt zwar der olympische Gedanke – aber trotzdem. Auch mit den Regeln nehmen es die kleinen Kicker nicht ganz so genau. Warum also nicht die Hand zu Hilfe nehmen, wenn der Ball macht, was er will? Ein großer Spaß.
Von Anfang an dabei – also im 24. Jahr – ist die evangelische Kita Bethanien. Es wollten so viele Minis mitspielen, dass man kurzerhand zwei Teams stellt: die Krümelclubs. Leiterin Silke Trieschmann-Krieter hat extra zwei Väter verpflichtet, als Trainer zu fungieren. Auch im Vorfeld wurde geübt. Dennoch läuft es sportlich nicht so gut. „Wir haben noch kein Spiel gewonnen“, sagt Trieschmann-Krieter, „doch die Kleinen geben alles.“ Und außerdem – einen Sieg werde man auf jeden Fall einfahren: im Spiel gegeneinander.
Mehr zu Jubeln haben da schon die Anhänger der Joseph-Kickers (Familienzentrum St. Joseph). Die Fußball-Zwerge von „Trainerin“ Angelika Milde schießen Tor um Tor. Neben ihr am Spielfeldrand stehen die Eltern und feuern an. Simone Parisis Sohn Robbie spielt wie sein Vorbild Mats Hummels in der Abwehr, Jeannine Lachowicz’ Sohn Philipp geht vorne auf Torejagd. Und bald wohl auch für die Spvgg Gerhe. „Morgen will er zum Training gehen.“
Dieser Effekt ist beim Kinderfußball-Werbetag natürlich ausdrücklich gewünscht. „Die Kinder sollen den Spaß am Fußball entdecken“, sagt Arnd Most, der die Veranstaltung vor 24 Jahren initiierte und seither für die Koordination verantwortlich ist. „Und in der Folge hoffen wir, dass einige der Kinder zu uns in den Klub kommen. Oder zu einem anderen Verein im Norden. Wir profitieren alle davon.“
38 Vereinsmitglieder im Einsatz
Bei den Kindergärten wird bewusst vom Leistungsprinzip abgesehen. Hier erhalten alle Teams einen Pokal. Bei den Grundschulen, die nach den Kleinen auflaufen, werden Sieger ermittelt. Die Titelverteidiger aus der Frauenlobschule sind auch in diesem Jahr nicht zu schlagen und kriegen den ganz großen Pokal.
Den hätte auch das Helferteam verdient: 38 Vereinsmitglieder, die sich extra Urlaub genommen haben, sorgen dafür, dass der Fußballtag reibungslos über die Bühne geht. „Ohne sie wäre so eine Veranstaltung nicht möglich“, lobt Most.