Hofstede. . Erstmals seit Bestehen des MGV Einigkeit 1880 Marmelshagen – immerhin 136 Jahre – gründet der Gesangverein einen Frauenchor. Um mit der Zeit zu gehen.

Seit 136 Jahren singen beim Männergesangsverein (MGV) Einigkeit 1880 Marmelshagen nur Männer. Das soll sich nun ändern: Der Verein bricht mit der Tradition und will einen Frauenchor gründen. Das erste Treffen findet am 22. September statt.

Für den Chorvorstand und Chorleiter Ulrich Jung, der die ersten Treffen gestalten wird, gibt es mehrere Gründe, diesen neuen Weg zu beschreiten. „Wir wurden immer wieder angesprochen, ob wir nicht auch etwas für Frauen machen könnten“, erklärt Markus Seidel (46), der 2. Vorsitzende. „Ein reiner Männerchor ist nicht mehr zeitgemäß“, ergänzt Jung.

Vor allem aber geht es darum, die Chor-Tradition auf eine breitere Basis zu stellen. Das Ziel von Seidel, vom 1. Vorsitzenden und Geschäftsführer Eberhard Ossowski (78) sowie Schriftführer Detlev Waschke (60) ist, den Bekanntheitsgrad des Chores durch dieses zweite Standbein zu verbreitern. Der neue Chor würde auch umgekehrt davon profitieren, da der MGV in Bochum und Herne bekannt ist.

Erstes Treffen am Donnerstag, 22. September

Der Vorstand des MGV Einigkeit 1880 Marmelshagen hofft auf viele interessierte Frauen, die am Donnerstag, 22. September, um 18 Uhr erscheinen und Freude am gemeinsamen Singen mitbringen. Ort des ersten Treffens ist der Probenraum des MGV an der Riemker Straße 12 (im Haus des städtischen Jugendtreffs, 1.OG).

Die Männer proben donnerstags ab 18.30 Uhr, ebenfalls an der Riemker Straße 12. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.meinchor.de/bochumer-chor .

Die Mitglieder des neuen Chores müssen bei dem ersten Treffen eine Menge entscheiden. Etwa den Probentag, die Uhrzeit sowie auf Dauer die musikalische Ausrichtung. Egal, ob klassische Chorliteratur, Pop, Musicalmelodien oder auch Evergreens und Gospel. „Ich werde etwas vorbereiten, damit wir musikalisch zueinander finden. Das wird aber nicht das Repertoire für die Zukunft sein“, erzählt Ulrich Jung.

Die Sängerinnen beschließen auch, ob Jung auf Dauer ihr Chorleiter bleibt. „Es gibt engagierte Kolleginnen, die die Sängerinnen musikalisch dort abholen können, wo sie stehen. Da muss ich mich nicht vordrängen“, findet der 66-Jährige. Wichtig allein ist für ihn und den Vorstand, dass die Frauen Freude am Singen haben.

Einer Sache gibt Ulrich Jung im Namen des heutigen Vorstandes eine Absage: „Wir planen nicht, die beiden Chöre zu einem gemischten Chor zusammenzufassen“, betont der Lehrer im Ruhestand. Vorstellbar sei nur, dass sich die Chöre bei Auftritten gegenseitig unterstützen. Jung: „Wir können uns da gut die Bälle zuspielen.“ Im übertragenen Sinne, versteht sich.