Nach der Schließung vor sechs Jahren sollen bald die Abrissarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Nordbades beginnen. Entstehen soll hier Wohnbebauung und ein Stadtteilpark

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Das Nordbad auf dem Rosenberg im Jahr 2002, kurz nach seiner Schließung. Archivfoto: WAZ, Olaf Ziegler
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Das Nordbad auf dem Rosenberg im Jahr 2002, kurz nach seiner Schließung. Archivfoto: WAZ, Olaf Ziegler © WAZ

Rosenberg. Es tut sich endlich etwas auf dem Gelände des ehemaligen Nordbades nach der Schließung vor sechs Jahren: Die Abrissarbeiten für die Gebäude sind ausgeschrieben, in diesen Tagen kann zunächst die Schadstoffentsorgung starten. Sie soll etwa acht Wochen dauern, Anfang Oktober sollen dann die Bagger anrücken und die Bauten noch in diesem Jahr abräumen. Die Stadtverwaltung schätzt die Kosten auf jeweils 300- bis 320 000 Euro.

Und auch für die Zukunft gibt es ein, wenn auch vages, Konzept: eine Bebauung mit Ein- und Zweifamilienhäusern zur Straße "Am Nordbad" hin, in Richtung Süden einen Stadtteil-Freizeitpark, der auch die vorhandene städtische BMX-Anlage integriert. Etwa 40 bis 50 der bisherigen ungenutzten Parkplätze sollen der Bezirkssportanlage zugeschlagen werden. Als Knackpunkt erweist sich für die Planer der Lärmschutz.

Denn bislang besorgten die Nordbadgebäude selbst die Abschirmung der Siedlung vom Autobahnlärm. Für die Zukunft müssen auch die neuen Häuser einen aktiven Lärmschutz erhalten, und das in einer Höhe von etwa zehn Meter, entweder komplett als Wall oder in Kombination mit einer schlanker wirkenden Lärmschutzwand von 35 Metern Breite. Diese Maßnahmen müssen sogar noch etwas drastischer vorgesehen werden, da die A 43 zwei weitere Spuren erhalten und damit etwa drei bis vier Meter heranrücken soll. Das dazu nötige Planfeststellungsverfahren ist ab 2013 vorgesehen.

Möglicher Vorteil: dann müsste der Landesbetrieb Straßen den Lärmschutz übernehmen. Dazu müssen noch Verhandlungen geführt werden, die Kosten werden auf eine Million Euro geschätzt, durch die Verwendung von Bauschutt oder Bodenaushub könnten aber auch Einnahmen erzielt und die Aufwendungen reduziert werden.

Könnte die Stadt den Lärmschutz zumindest überwiegend dem Landesbetrieb überlassen, so müsste sie andererseits mit der Errichtung von Wohnhäusern auf dessen Bau so lange warten, wohl bis zum Jahr 2015. Für eine Übergangszeit könnte das Areal als Grünfläche genutzt werden.

Zwischen den Wohnbauflächen und dem Wall wird ein Stadtteilpark vorgesehen, der in Spiel-, Sport- oder Fitnessbereiche unterteilt wird, der Lärmschutzwall soll bis zur Krone in die Grünfläche integriert werden. Zugänge sollen vom früheren Badeingang, vom Weg zum Sportplatz und neben dem Wall entstehen.

Mit den Einnahmen aus der Vermarktung der Wohnbauflächen soll ein Beitrag für die Aufbereitung der Grünfläche (Kostenschätzung: 550 000 Euro mit Neubepflanzung des Walls) geleistet werden, diese Zweckbindung müsste eigens im Haushalt festgeschrieben werden.

Wohnungsbau sehen die Planer als wünschenswert an, da dieser sich in das bestehende Wohnquartier gut einfügen würde. Andere Nutzungsarten wie Gewerbe, Dienstleistungen oder ein Hotel-Bau wurden wegen der begrenzten Kapazitäten der Wohnstraßen, ungünstiger Standortfaktoren und empfindlicher Nutzung in der Umgebung verworfen.

Maßgebend für die Terminplanung im Fortgang des Bebauungsplanverfahrens ist nun die Entscheidung über die Finanzierung des Lärmschutzes durch Stadt oder Landesbetrieb. Die Verwaltung will weitere Erkundigungen einholen, welche Kosten entstehen und wie kostendeckend vorgegangen werden kann. uka