Grumme. Stadtteilladen Grumme ist Begegnungsstätte für Einheimische und Flüchtlinge.Patenprojekt gemeinsam mit anderen Organisationen und mit Seniorenbüros.

Die Arbeit des Sprach-Cafés für Flüchtlinge im Stadtteilladen Grumme an der Ennepestraße wird vertieft: An jedem Donnerstag ab 15 Uhr kommen hier Stadtteilbewohner und Neubürger zusammen. Und längst sind diese Treffen weit mehr als nur Deutschunterricht.

„Unser Sprach-Café ist nun ein Begegnungs-Café geworden“, erklärt Sarah Kolhosser, die Sozialarbeit studiert. Sie hat das Angebot im Stadtteilladen seit Anbeginn begleitet. Hilfestellungen beim Erlernen der deutschen Sprache seien nur noch ein Teilaspekt, so die 25-Jährige weiter: „Wichtiger ist uns, hier einen Ort zum Kontakte knüpfen zu schaffen.“

Denn immer mehr Geflüchtete können in Wohnungen im Stadtteil untergebracht werden. Sie sind dabei aber auf Kontakte zu Einheimischen angewiesen, damit sie sich in Grumme besser einleben können. Der Stadtteilladen bietet Patenschaften an, über die Familien oder Einzelpersonen begleitet werden können. Sie geben Hilfe bei Hausaufgaben, bei der Betreuung und Freizeitgestaltung. Dazu haben sich Patenprojekte mehrerer Vereine und Institutionen stadtteilübergreifend zusammengeschlossen. Stadtteilladen Grumme, Kommunales Integrationszentrum, HaRiHo, Kinderschutzbund, die Seniorenbüros Mitte und Ost.

Sarah Kolhosser: „Das Begegnungs-Café ist da ein guter Anlaufpunkt für ein erstes unverbindliches Treffen von Neu- und Alt-Grummern.“

„Natürlich können sich im Café auch die Stadtteilbewohner weiterhin vernetzen“, erklärt Silke Neufeld, Leiterin des Stadtteilladens. Die Projekte „Familienpaten“ und „Zuhause alt werden“ stehen dafür schon seit ein paar Jahren.

So unterstützt „Familienpaten“ den Kontakt zwischen Familien mit kleinen Kindern und Senioren, die quasi zu Ersatzgroßeltern werden. Im Stadtteilladen gibt es seit 2011 das Familienpatenprojekt, bei dem Kinder mit ihren „Paten“ in den Tierpark oder auf den Spielplatz gehen, wenn die Eltern keine Zeit haben.

„Zuhause alt werden“ richtet sich an ältere Alleinstehende, die über Patenschaften und daraus entstehende gemeinsame Aktivitäten gegen die Einsamkeit im Alter angehen. „Eigentlich geht es immer wieder darum, möglichst niederschwellige Begegnungsorte für Menschen zu schaffen, sowie um Hilfestellungen für den Alltag“, betont Neufeld.

Sie schaut damit auf die Grundlagen der Arbeit des Stadtteilladens seit inzwischen 30 Jahren zurück: Die Leute bringen sich selbst für ihre sozialen Interessen ein. Der Stadtteilladen gibt Hilfestellungen beim Verwirklichen der Ideen. Er regt zudem Initiativen an. Das beliebteste gemeinsame Ereignis aller Grummer Stadtteilbewohner ist das Stadtteilfest. Zum Motto „30 Jahre Stadtteilarbeit“, findet es am Samstag, 3. September, ab 14 Uhr statt.