Grumme. Die St.-Liborius-Kirche in Grumme begeht Jubiläum mit vielen Ehrengästen. Weggefährten erinnern sich an Höhen und Tiefen des Gotteshauses.
Gleich doppelt beging die Gemeinde Seliger Nikolaus Groß das 125. Kirchweihjubiläum ihrer St.-Liborius-Kirche. So bot ein besonderer musikalischer Festgottesdienst mit Wegbegleitern der Gemeinde als Ehrengäste den Auftakt. Und mit einem Empfang im Gemeindezentrum ging es dann fröhlich weiter.
Der Einzug zum Festgottesdienst war ein besonderer Augenblick in der 125-jährigen Kirchengeschichte. Organist Ulrich Pakusch spielte kraftvoll die Orgel, der Gemeinde-Chor sang vielstimmig das „Halleluja“ von Händel und die zahlreichen Gottesdienstbesucher standen Spalier in den Bänken, als Pastor Stephan Scheve einzog. Begleitet wurde er von 22 Messdienern, Fahnenträgern sowie Ehrengästen.
Letztere standen beim anschließenden Empfang, den die stellvertretende Gemeinderatsvorsitzende Reinhild Linnhoff moderierte, im Mittelpunkt. Sie stieß zunächst mit allen auf eine glückliche Zukunft des Gotteshauses an, das in den vergangenen 125 Jahren viele Höhen und Tiefen erlebt hatte.
Besuch aus Brasilien
Franziskanerpater Heribert Rembecki aus Bacabal (Brasilien) kam beim Heimaturlaub vorbei. Er dankte bei seinem Grußwort der Gemeinde für die langjährige Unterstützung seiner Arbeit für Arme in Brasilien seit Anfang der 80er Jahre. Noch länger ist Prof. Dr. Franz Drączkowski von der katholischen Universität in Lublin (Polen) mit der Gemeinde verbunden. „Seit 1974 bin ich regelmäßig im Sommer hier zu Gast und übernehme gerne Seelsorgeaufgaben“, erklärte er.
Für Pfarrer Herbert Bühlbecker, der seit den 70er Jahren stolze 26 Jahre lang in der ehemaligen Heilig-Kreuz-Gemeinde wirkte, war es eine Rückkehr. Von 1997 bis Ende 2002 war er auch Seelsorger an der St.-Liborius-Kirche. Am 1. April 2002 erfolgte die Zusammenlegung beider Gemeinden zur „Seeliger Nikolaus Groß Gemeinde“. Weitere Gäste waren Diakon Helmut Molsig, der seit Mai 1981 nebenamtlich Seelsorgeaufgaben in der Gemeinde übernahm, sowie Pastoralassistent Tobias Klinke. Dieser kam Mitte der 2000er Jahre und unterstützte den verstorbenen Pfarrer Bernd Göhlich. Alle Ehrengäste wurden so Teil der Kirchengeschichte.
Erste Messdienerinnen kamen 1975
Eine musikalische Zeitreise, die das Baujubiläum anhand von Liedern festmachte, rundete den Empfang schließlich ab. Das reichte vom Jahr 1891, als die St.-Liborius-Kirche eingeweiht wurde (von 1895 bis 2008 war sie selbstständige Pfarrei) bis zu den ersten Messdienerinnen, die im Jahr 1975 ihren Dienst antraten. Damals galt dies als ein Zeichen des Fortschritts weit über die Gemeindegrenzen hinaus.
Gemeindefest steigt Ende August
Zwei weitere Höhepunkt folgen im Jubiläumsjahr der Kirche: das Gemeindefest vom 26. bis 28. August sowie eine Lesung von Bundestagspräsident Norbert Lammert. Diese wird am Freitag, 25. November, ab 19 Uhr im Gemeindezentrum (An der Kaiseraue) angeboten. Zum Jubiläum ist ein Buch in Arbeit. Es trägt den Titel „Mittendrin – 125 Jahre St.-Liborius-Kirche“ (erscheint Ende August).