Hordel. Röhlinghauser Straße: Einrichtung wurde für 2,2 Millionen Euro kernsaniert und erweitert. Bedeutung für Hordel wächst, weil Awo-Kindergarten schließt

Endlich wieder ungestört spielen. Nach rund zwei Jahren sind die Umbauarbeiten der städtischen Kita an der Röhlinghauser Straße 6 so gut wie abgeschlossen. Lediglich der Eingangs- und Zufahrtsbereich erfordert noch weiteres Werken, wie zwei Bagger und die noch nicht fertiggestellten Wege und Straßen zeigen.

Schätze im Sandkasten

Die „Bewohner“ stört das freilich wenig. Sie erfreuen sich an dem neu gestalteten Außenbereich ihrer Hordeler Kita. Dort glänzt der neue Sand beinahe gold-gelb und wird in der Waschrinne auf mögliche Schätze untersucht, die Schaukeln schwingen munter umher, und Holzhäuser wie Rutsche werden in Beschlag genommen. Selbst die Sonne bricht kurzzeitig durch die bedrohlich dunkle Wolkenfront, als die Kinder mit einem lauten, fröhlichen „Hallo, hallo, schön, dass ihr da seid“, singend alle Eröffnungsgäste begrüßen und ihnen mit bunten Fähnchen zu winken.

Da wundert es wenig, dass Gabriele Spork (SPD), Bezirksbürgermeisterin Mitte, direkt in die muntere Stimmung einsteigt: „Ich freue mich für alle Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Helfer. Seitdem die Kita 2009 durch die Stadt Bochum übernommen wurde, ist viel passiert und die Einrichtung groß geworden.“

Durch die Sanierung des ehemaligen katholischen Jugendheimes und den Umbau samt Erweiterung des Kita-Gebäudes verdoppelt sich die Zahl der Gruppen auf vier, informiert Jörg Klingenberg vom Jugendamt, der zudem anfügt: „Das Gebäude wurde ebenfalls kernsaniert.“ Statt ursprünglich sechs U3- und 39 Ü3-Plätzen stehen nun 18 bzw. 63 Plätze zur Verfügung. Die „schwierige Umbauzeit“ werde jetzt durch das Ergebnis entschädigt, sagt Gabriele Spork.

Ratsmitglied Hermann Päuser (SPD) schließt sich den Gratulanten an: „Als jemand, der selbst in Hordel groß geworden ist, freue ich mich besonders.“

Symbolträchtig gestaltete der Elternrat die Übergabe eines Johannisbeer-Strauches, der künftig das neue Hochbeet bereichern soll. Denn nur durch sorgfältige Pflege und das Miteinander aller Beteiligten könne man später auch Früchte ernten.

Das Einzugsgebiet umfasse natürlich „ganz Hordel“, so Päuser: „Aber diese neue, schöne Kita wirkt auch weiter bis ins nahe Günnigfeld.“ Äußerst zufrieden ist auch Claudia Mokler, Leiterin der Kita: „Wir haben jetzt ein tolles Außengelände, und endlich können die Kinder auch auf dem Rasen spielen, den wir bis heute noch schonen mussten.“ Und um die Kinder geht es schließlich. Direkt nachdem zwei weitere Lieder gesungen wurden, verteilte sich der Nachwuchs auch prompt wieder über das ganze Areal. Doch auch Zeit für einen Besuch am Kuchenbuffet blieb zum Glück noch.

2,2 Millionen Euro kostete der Um- und Ausbau. Nachdem das vorherige Gebäude abgebrannt war, wurde die ehemals katholische Kita 1983 wiedereröffnet. Die Relevanz für Hordel und angrenzende Stadtteile wird sich ab Oktober weiter erhöhen, gibt Ratsmitglied Päuser zu bedenken: „Die Awo-Kita (Schragmüllerstraße) wird schließen.“

Christopher Becker, Pressesprecher der Arbeiterwohlfahrt, bestätigt: „Der Umzug von der Schragmüllerstraße zum Standort Gahlensche Straße in Hamme ist für den 1. Oktober geplant. Damit erfolgt auch eine Erweiterung der Kita-Kapazitäten von derzeit zwei auf dann vier Gruppen inklusive einer U3-Betreuung, die es aktuell noch nicht gibt.“

Für Hordel bedeutet dies, dass nur noch die neugestaltete Einrichtung an der Röhlinghauser Straße U3-Plätze bietet. Die evangelische Kita in Oberhordel (Finefraustraße 2) betreut Kinder zwischen drei und sechs Jahren.

Kaum noch freie Plätze

Freie Plätze sind derweil in der erweiterten Kita Röhlinghauser Straße kaum noch vorhanden, sagt Einrichtungsleiterin Claudia Mokler: „Zwei, drei Kinder könnten noch den Ü3-Bereich komplettieren. Die 18 U3-Plätze sind dagegen voll belegt.“

Insgesamt zwölf Erzieherinnen am Kita-Standort Hordel begleiten und betreuen die kleinen Kinder auf ihrem Weg in Richtung Grundschule. Sie sorgen somit für die „pädagogische Basis“, wie es der Elternrat dankend formuliert hat.