Hiltrop. Evangelische Gemeinde Hiltrop feierte rund um die Erlöserkirche mit Sambarhythmen statt Posaunen-Platzkonzert.

Mit Sonne und Samba-Musik startete das Kirchweihfest der evangelischen Gemeinde rund um die Erlöserkirche. Dennoch machte das Wetter den Organisatoren mehrfach einen Strich durch die Rechnung: Der Aufbau blieb im Dauerregen hängen. Die Witterung am Festsonntag erforderte viel Improvisation.

Am Festtag war die Stimmung gelassen. „Willi Z.“ und sein vierköpfiges Percussionsorchester verbreiteten mit Samba südamerikanisches Flair auf dem Platz vor der Erlöserkirche. Die Besucher hockten gemütlich auf den Bänken und ließen es sich gut gehen.

„Über 20 Jahre lang haben wir hier ein Platzkonzert gegeben“, erinnerte sich Marianne Keuchel, Vorsitzende des Posaunenchores: „Nun haben wir ein junges Presbyterium. Da ist es schön, dass es zur Matinee etwas anderes gibt.“ Etwas wehmütig war sie dabei doch, obwohl der Posaunenchor schon beim vorangegangenen Gottesdienst spielte.

Besucherin Ellen Steinhauer: „Ich finde hier die Gemeinschaft wichtig und dass wir hier immer wieder zusammenkommen“, erklärte die 80-Jährige. Es sei wichtig mit so einem Fest die Gemeinde zusammenzuhalten.

Auf das Miteinander setzten auch die Besucher Heike und Detlef Penczek. „Wir kommen jedes Jahr und freuen uns darauf, Leute zu treffen, die wir lange nicht gesehen haben“, erklärten die gebürtigen Hiltroper. Schade sei, dass das Fest nur noch am Sonntag stattfände. „Früher haben wir hier auch samstags bis tief in die Nacht gefeiert und noch mehr alte Bekannte getroffen“, so das Ehepaar.

Das Thema Mittelalter durchzog das Spielprogramm für die Kleinen. Der Kindergarten „An der Hiltroper Kirche“ hatte es mit der Mittelaltergruppe „Faux Pas“ auf die Beine gestellt. So stand nicht nur ein historisches Turnierzelt auf der Wiese hinter der Kirche. Auch die Spielaktionen Stockbrot backen, Lederbeutel basteln und Verkleiden erinnerten an die historische Zeit. „Ich finde das Verkleiden schön“, erklärte der sechsjährige Lukas, zog sich als Ritter an und postierte sich vor dem Zelt. Eine Tanzvorführung gab die Gruppe zudem. Währendessen zogen dunkle Wolken heran. Die „Legal Eagles“ als zweite Band des Tages spielte deshalb in Abstimmung mit den Organisatoren in der Kirche anstatt auf dem Vorplatz.

„Wir sind insgesamt zufrieden. Menschen jeder Generation aus der Gemeinde kamen zum Fest“, zog Mitorganisator Rüdiger Gogol Bilanz. Allerdings hätten es etwas mehr sein dürfen. „Das lag am Wetter“, meinte Kirchmeister Ulrich Niesel: „Das Fest fiel immerhin nicht aus so wie in Gerthe.“

Motto „Sonntagsruhe“

Das Kirchweihfest in Hiltrop wird seit 1977 gefeiert. Es wurde damals anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Erlöserkirche aus der Taufe gehoben und seither beibehalten.

Dem Fest ging ein Gottesdienst zum Motto „Sonntagsruhe“ voran. Zu Gehör kamen da neben humorvollen Geschichten und Bibelstellen auch Auszüge aus dem Grundgesetz.