Ökumenischer Jugendkreuzweg führte die Teilnehmer auch in eine Moschee. Weitere Stationen waren U-Bahn-Haltestelle, Schauspielhaus und Planetarium
Mitte. Drei unterschiedliche Gotteshäuser, das Planetarium, das Schauspielhaus und eine U-Bahn-Station: Ein moderner Kreuzweg kann die Symbolik der katholischen Tradition erlebbar machen, ohne deren historische Wege zu gehen, wie beim diesjährigen ökumenische Jugendkreuzweg. Unter dem Motto „Wo bist Du (Gott/Mensch)?“ ging es drei Stunden quer durch die Stadt.
Jugendmitarbeiter der katholischen Stadtkirchen Bochum und Wattenscheid und des evangelischen Jugendpfarramtes organisierten ihn. 30 junge Leute nahmen teil. Bilder einzelner Stationen an der „Via dolorosa“ (lat.: der schmerzhafte Weg; arabisch: tariq al-alam) in Jerusalem – dem vermutlich letzten Weg von Jesus vor über 2000 Jahren --- begleiteten sie an die einzelnen Orte.
Die Teilnehmer waren begeistert vom guten Miteinander sowie den ungewöhnlichen Gedenkorten. „Es war spannend, eine Moschee zu besuchen, die Gastfreundschaft dort zu erleben und zu sehen, wie andere beten“, zogen die Konfirmandinnen Ann-Kathrin, Emma und Marlene Bilanz. „Dieser Kreuzweg war ein schönes Gemeinschaftserlebnis. Er zeigte das Gemeinsame im Glauben auf, der von allen Teilnehmern in Palästina seinen Ursprung hat“, sagte Muslim Cemal Nagile, der durch Kontakte zu Pastoralreferent Alfons Zimmer zum Jugendkreuzweg gestoßen war.
Erste Station war die Lutherkirche am Stadtpark. Dort erklärte Wilfried Maier (ev. Jugendpfarramt): „Wir suchen auf dem Weg nach Antworten und Spuren der Hoffnung. Für uns Protestanten ist das ein Pilgerweg.“
Die Frage „Wo bist du Mensch, wofür stehst du?“ wurde an der nächsten Station, im Planetarium, thematisiert. Angesichts eines Bildes vom physikalischen Urknall, der rein wissenschaftlich die Erde entstehen ließ, erschien der Mensch als Randnotiz göttlicher Schöpfung. „Wo bist du Gott in meiner Not?“, hieß es wiederum in der Moschee an der Dibergstraße. „Diesen Ort wählten wir, weil die Stadt Jerusalem für Muslime, Christen und Juden gleichermaßen wichtig im Glauben ist“, erklärte Pfarrer Martin Röttger. Sefa Ahkoy von der Gemeinde las Ausschnitte aus der 1. Sure des Koran vor.
Den Streit der Religionen an der Grabeskirche in Jerusalem thematisierte Pastoralreferent Alexander Jaklisch in St. Meinolphus im Ehrenfeld: „Mehrere Religionen haben dort eine Kapelle und bekriegen sich dennoch. Dabei ist Jesu der gemeinsame Kern des Glaubens.“
Weitere Stationen waren die U-Bahnstation Planetarium, das Schauspielhaus sowie das Gemeindehaus von St. Meinolphus. Dort beendete ein Agape-Mahl die Aktion mit Brot und Trauben als Symbole für Leben und Freude.