Ersatz für die verschlossene Franz-Vogt-Straße. Auf Drängen der CDU-Fraktion sollen die Wohnstätten Genossenschaft öffentliche Mittel zurückzahlen.

Ehrenfeld. Seit gut einem Jahr zieht sich der Ärger um die verschlossene Franz-Vogt-Straße hin. Bis Dezember 2014 diente sie als Abkürzung zwischen Oskar-Hoffmann-Straße und Innenstadt, als Verbindung von der Hermannshöhe zum Supermarkt an der Joachimstraße. Nun bahnt sich auf Betreiben der CDU Mitte wohl eine Lösung an.

Die Franz-Vogt-Straße ist Privateigentum der Bochumer Wohnstätten Genossenschaft. Diese hatte – wie mehrfach berichtet – nach Beschwerden ihrer Mieter einen Zaun aufstellen lassen, den nur die Bewohner öffnen können. Helga Banke, Abteilungsleiterin der Kundenbetreuung und Hausbewirtschaftung der Bochumer Wohnstätten, erklärte auf Nachfrage im Januar letzten Jahres, die Senioren, die dort wohnten, fühlten sich belästigt durch Fremdparker, Müllverschmutzungen und Graffiti.

Seither häuften sich nicht nur die Beschwerden von Passanten, die vor dem verschlossenen Tor standen; auch die Politik befasst sich immer wieder mit dem Thema. Gabi Spork, Bezirksbürgermeisterin in Mitte, trat nach Beschluss des Gremiums in einen Dialog mit der Genossenschaft, um die Wogen zu glätten. Immer wieder hat die Bezirksvertretung Mitte eine Entscheidung vertagt und auf ein Einlenken gesetzt.

Zuletzt hatte die CDU-Fraktion im vergangenen Sommer beantragt, die Investitionsmittel für die Wegsanierung und die Beleuchtungsanlage Franz-Vogt-Straße, die ehedem mit öffentlichen Mitteln finanziert worden waren, bei den Wohnstätten geltend zu machen. Allein in die Beleuchtung des Weges bis zur Oskar-Hoffmann-Straße hatte die Stadt 15 000 Euro investiert. Dieses Geld soll nach Ansicht der CDU die Stadt in den Ausbau des Parallelweges stecken. Jener Weg parallel zur Kronenstraße liegt nicht weit von der Franz-Vogt-Straße entfernt, ist aber in keinem guten Zustand – ein Grund, warum er als Verbindung bislang kaum genutzt wird.

Ein Anwohner der nahe gelegenen Joachimstraße kennt diesen Parallelweg nur zu gut: „Im Moment sind die Büsche zwar noch kahl, aber wenn die wieder wuchern und man im Dunkeln dort lang geht, ist das dann doch schon unheimlich. Außerdem ist die Befestigung auch nicht gut, es ist sehr matschig.“

Sollten die Mittel nicht mehr bei der Genossenschaft geltend gemacht werden können, soll die Verwaltung den Parallelweg ausbauen und mit Leuchten ausstatten. Der Bezirk, so betont die CDU, werde dafür aber keine Eigenmittel zur Verfügung stellen.

Fraktionschef James Wille hatte in der letzten Sitzung des Bezirks appelliert: „Das Problem sollte zu lösen sein, sonst sind entsprechende Schritte einzuleiten. Das muss dann aber auch endlich passieren.“