Hofstede/Hordel. . Familien- und Krankenpflege engagiert Heike Rößler als Quartiersmanagerin. Sie soll in Hofstede und Hordel für eine altersgerechte Entwicklung sorgen.
Heike Rößler ist derzeit viel unterwegs. Vor allem in Hofstede und Hordel, ihrem neuen Tätigkeitsfeld als Quartiersmanagerin. „Ich will mich bekannt machen“, sagt die 53-Jährige, die von der Familien- und Krankenpflege gGmbH engagiert wurde, um für eine altersgerechte Entwicklung im Sprengel zu sorgen.
Und Heike Rößler, erst seit 1. Dezember im Dienst, gibt gleich Vollgas. Sie sucht Kontakt zu lokalen Akteuren, macht sich vor Ort ein Bild und mit den Problemen speziell der Senioren vertraut, um dann gezielt nach Lösungen zu suchen. Auch zwischen den Jahren ist sie auf Achse, um mit den Leuten in Hofstede und Hordel ins Gespräch zu kommen. „Mit dem Seniorenbüro Mitte, dem Seniorenbeirat und den HaRiHo-Stadtteilpartnern stehe ich bereits im Austausch“, sagt sie. „Ich stoße auf viel Interesse. Je mehr Akteure ich ins Boot holen kann, umso besser.“
Mit dem Johanneshaus ging eine wichtige Anlaufstelle verloren
Das Gebiet, um das sich Heike Rößler ab sofort kümmert, ist klar umrissen: nördlich vom Hofsteder Bach bis Stadtgrenze Herne, inklusive Hannibal-Center; es schließt die Hordeler Straße, die Poststraße, die Braunsberger Straße und die Provitze mit ein. Mittendrin liegt das Johanneshaus, das frühere Gemeindehaus der ev. Trinitatis-Gemeinde, in dem nach der Schließung inzwischen von der Familien- und Krankenpflege eine Tagespflege betrieben wird. „Dadurch ging eine wichtige Anlaufstelle für die Menschen hier verloren“, weiß Feras Hammad vom Qualitäts- und Projektmanagement der Familien- und Krankenpflege. „Mit der Gemeindeleitung wurde verabredet, dass wir uns an einer altersgerechten Quartiersentwicklung beteiligen werden.“ Und dies geschieht nun – in Person von Heike Rößler.
Heike Rößler: von Beruf Landschaftsarchitektin
Sieben Jahre lang hat sich Landschaftsarchitektin Heike Rößler mit Mehrgenerationen- und Altengerechtem Wohnen beschäftigt. Aktuell macht sie noch Programm- und Konzeptarbeit für das Familienzentrum WaKiBoLa in Langendreer.
Kontakt: Tel. 90 40 57 80, Mobil 0157/ 34 36 08 27 oder h.roessler@fundk-bochum.de
Ihre halbe Stelle ist auf drei Jahre befristet – so lange schießt die Stiftung Deutsches Hilfswerk als Projektförderung insgesamt 60 000 Euro zu, erklärt Angela Wagner aus der Geschäftsleitung der Familien- und Krankenpflege. Wichtig ist ihr, das Johanneshaus bei der altersgerechten Quartiersentwicklung mit einzubinden: „Wir haben hier wunderschöne Räumlichkeiten, die außerhalb unserer Geschäftszeiten genutzt werden können.“ Heißt: wochentags ab 16 Uhr und am Wochenende komplett.
Infoveranstaltungen, Diskussionsrunden oder Pflegekurse schweben Angela Wagner vor, aber auch Cafés und Freizeitangebote. Speziell für Senioren, im Idealfall aber auch von Senioren selbst angeboten. „Patenschaften für Veranstaltungen, also selbsttragende, eigenständige Strukturen, sind ausdrücklich erwünscht“, sagt Angela Wagner, die davor warnt, „das Potenzial älterer Menschen zu unterschätzen. Es fehlt oft nur die Anregung“.
Diese möchte Heike Rößler gerne geben. Und Strukturen schaffen, die es Senioren ermöglichen, möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung – speziell in den eigenen vier Wänden – leben zu können. Dass die Voraussetzungen im Quartier nicht die besten sind, hat Heike Rößler schon erkannt. Die Schließung des Edeka-Marktes etwa sei ein großer Verlust, gerade für ältere Menschen, denen nicht nur ein Nahversorger, sondern auch ein sozialer Treffpunkt wegfällt.