Hamme. . Vor 50 Jahren wurde Pastor Ludwig Gerbens zum Priester geweiht. Bei der Jubiläumsfeier der Herz-Jesu-Kirche erinnern sich Freunde und Weggefährten.

Er ist ein Hammer Junge, aufgewachsen an der Robertstraße, fest verwurzelt im Viertel. Und auch heute noch sagt Pastor Ludger Gerbens voll ehrlicher Freude: „Ich fühl mich hier sauwohl!“ Kein Wunder, denn Gerbens, der 35 Jahre lang in der Herz-Jesu-Gemeinde predigte, ist beliebt im Stadtteil. Vor 50 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Zur Jubiläumsfeier war der Kirchsaal bis in die letzten Reihen voll besetzt.

Propst Michael Ludwig eröffnete die Messe mit lobenden Worten an Gerbens, und auch Hubertus Osthues, früher Pastor in der St. Josef-Gemeinde, würdigte den Jubilar in seiner Predigt: „Ich durfte Ludger Gerbens als einen sehr dankbaren Menschen erleben“, sprach er vor der Gemeinde.

Aber nicht nur Kleriker-Kollegen gratulierten dem Hammer Geistlichen: Bei der Feier im Gemeindehaus prosteten ihm Freunde und Bekannte zu – und Vereine überreichten Geschenke. Auch der Bürgerschützenverein Hamme: Die Kameraden in Grün haben eine besondere Verbindung zu Gerbens, erzählte ihr erster Vorsitzender Fredi Boczkowski. Denn obgleich Gerbens kein Schütze ist, hat er doch schon Schützenehren empfangen: So schenkte ihm der Verein einmal zu seinem Geburtstag einen Zapfenstreich. „Da hat er noch gesagt: ‘Ach, ich bin doch kein Bundespräsident’“, erinnerte sich Boczkowski.

Andauernde Veränderungen

Wie wichtig Gerbens für den Stadtteil war, machte Gemeindemitglied Jürgen Knust deutlich. „Ich wohne seit 50 Jahren hier in Hamme – ich bin praktisch mit ihm groß geworden“, sagte er. Für dessen Engagement zollte Knust ihm großen Respekt: „Die Kirche war sein Kind – und dass sie heute so ist, wie sie ist, haben wir ihm zu verdanken“, sagte er und verwies auf die Renovierung der Herz-Jesu-Kirche und auf den Altar, den Gerbens extra aus Italien hat bringen lassen.

Ohne Zweifel: Gerbens hat den Stadtteil geprägt. Für die Zukunft wünschte der Jubilar seinem Stadtteil vor allen Dingen eines: Wertschätzung. Die Stadt solle ernst nehmen, was hier geleistet wird, sagte er. „Seit 150 Jahren ist Hamme ein Stadtteil, der andauernd Veränderungen erfahren hat.“

Er sprach vom Kommen und Gehen der verschiedenen Industriezweige, von den Einwanderungswellen: „Wir mussten dauernd integrieren. Wie selbstverständlich wurde erwartet, dass wir das hinkriegen, Geld gab’s aber nicht.“ Doch es habe ja geklappt. Warum, das weiß der Hammer Junge auch: „Wir sind es gewohnt, miteinander zu leben und zu arbeiten.“

Vor 50 Jahren in Duisburg zum Priester geweiht

Pastor Ludger Gerbens wurde 1939 geboren und vor genau 50 Jahren in Duisburg zum Priester geweiht. Nachdem er in Essen und Oberhausen Kaplan war, kehrte er 1979 in seine Heimat Hamme zurück – wo er bis heute gern geblieben ist. Nähere Informationen zur Gemeinde unter www.st-peter-paul-bochum.kirche-vor-ort.de .