Mitte. Bau für die Goethe-Schule übersteigt Kostenrahmen. Jetzt ist der Plan, dort die Schiller-Schulmensa zu kopieren, wieder im Rennen.

. Noch vor einer Woche verbreitete die Verwaltung Zuversicht: An der Goethe-Schule könne nun bald mit dem Bau einer Mensa begonnen werden, voraussichtlich schon im Januar. Dies hatte sie im letzten Bezirk Mitte auf Anfrage der CDU-Fraktion erklärt. Auch Schulleiterin Anne Bucher zeigte sich gestern noch optimistisch, dass der ursprüngliche Entwurf der Architekten Klein+Neubürger verwirklicht werde.

Doch nun erklärt die Stadt auf WAZ-Anfrage: „Die Mensa kann so wie geplant nicht gebaut werden. Nach den Ausschreibungen wissen wir: Auch der erhöhte Kostenrahmen wäre nicht zu halten; da müssen wir nun die Reißleine ziehen“, soweit Stadtsprecher Thomas Sprenger. 1,5 Millionen Euro waren für den Bau veranschlagt worden, der eigentlich zeitgleich mit dem der Mensa an der Schiller-Schule beginnen sollte. Dann wurde bald klar: Das Modell, das das Gefälle auf dem alten Schulhof aufgreift, wird teurer. Zuletzt wurde ein Kostenrahmen von 1,85 Millionen Euro veranschlagt, doch auch der könne nicht eingehalten werden, so die Stadt.

Budget überschritten

In der Vergangenheit wurde das Budget bereits zwei Mal überschritten; Daraufhin wurde die Qualität verringert (Linoleum statt Fliesen), um die Differenz aufzufangen. Zudem wurde der Bau verkleinert, so dass die Mensa statt 96 nur noch 80 Schülern Platz böte. Weiteres Sparen war dann aber nicht mehr möglich, so dass die Verwaltung alle weiteren Planungen vor fast einem Jahr stoppte.

Die Idee, die Mensa der Schiller-Schule an der Goethe-Schule zu kopieren, wurde zur gleichen Zeit erwogen und für den Südschulhof (hin zur Kortumstraße) geprüft, aber wieder verworfen. Nun ist sie wieder hochaktuell. Thomas Sprenger: „Die Schiller-Schulmensa ist eine Variante, die jetzt genau geprüft wird. Auch das Gelände des Schulhofs wird noch einmal untersucht, um zu sehen, was machbar ist.“ In jedem Fall sei der alte Entwurf komplett vom Tisch.

Architektonisch ausgefeilt, sah er eine Mensa vor, geplant mit kompletter Glasfassade, bei der sich die Dachplatte wie der Eingang in einen Bergstollen öffnet. Die Planer wollten dem Bau zwei Niveaus verpassen; die Gebäudefront zur Uhlandstraße liegt um 1,80 Meter tiefer als die Goetheplatz-Seite, so als würde das Gebäude ins Gelände hineingeschoben.

Verwerfen muss die Stadt nun auch ihre Zeitplanung: „Die Aussage, wir würden zügig mit dem Bau beginnen, kann nicht eingehalten werden. Das neue Konzept muss erneut zur Beschlussfassung in die Gremien. Das kann also noch eine ganze Weile dauern“, sagt Stadtsprecher Sprenger.

Beide Mensen sollten parallel entstehen

Auf dem Südschulhof könnte das Modell der Mensa der Schiller-Schule zugrunde gelegt werden. Eigentlich hätten beide Mensen an den Gymnasien Schiller- und Goetheschule parallel entstehen sollen, wobei die Schillerschule mehr Flächen nutzen kann. Die politischen Entscheidungen waren jeweils im Paket erfolgt.

Das begehbare Schrägdach des alten Entwurfs hätte weniger Flächen verbraucht auf dem beengten Schulhof.