„Creative Stage“: Zehn Akteure aus der Kreativwirtschaft nutzen die begrenzte Zeit auf der Bühne,um Partner für ihre Projekte zu gewinnen.
Mitte. Bühne frei für neue Projekte und Umsetzungen aus der Kreativwirtschaft in Bochum, Dortmund und Herne bei der 8. Bochumer „Creative Stage“. 140 Selbstständige sowie Mitarbeiter von Kreativunternehmen kamen dazu im Thürmer-Saal des Folkwang Theaterzentrum Bochum zusammen. Zehn Akteure präsentierten dort – unterhaltsam im Acht-Minuten-Takt – ihre Projekte und Tätigkeiten auf der Bühne. Das Ziel: Öffentlichkeit herstellen sowie Partner gewinnen. Die Zuhörer reagierten mit Beifall, angeregte Gespräche folgten.
„Wir fördern hier die regionale Zusammenarbeit“, erklärte Organisatorin Marion Behn von der Wirtschaftsförderung. Die Herner Wirtschaftsförderung war auch aktiv mit im Boot. Duisburg und Dortmund tragen das Format mit und richten eigene Veranstaltungen aus. Alle Kreativen aus der Region werden immer eingeladen.
Marion Behn wies auch auf das Potenzial der örtlichen Kreativwirtschaft hin: „Allein in Bochum sind das 900 Unternehmen mit 8000 Beschäftigten.“ In Herne gibt es 125 Unternehmen mit 800 Mitarbeitern, ergänzte die Herner Kollegin Evelyn Stober.
Gastgeberin Esther Hausmann (Folkwang Theaterzentrum) stellte ihr Haus als Teil der Essener Folkwang-Uni sowie die Studiengänge vor. Ob Theater- oder Musikausbildung, Musical oder Regie: Die Studenten lernen ihr Handwerk handfest, so ihre Aussage.
Alltagsbezogener ging es weiter. So thematisierte Bernward Sarnowski (Kobayashi Film GmbH) mit seinem Projekt „Zeig mir Pflege“, wie Pflegekräfte, pflegende Angehörige sowie Pflegebedürftige mit der Situation umgehen. Das wichtige gesellschaftliche Thema erläuterte seine Agentur als Alltagshilfe in Informationsfilmen, -Magazinen und -Apps (für Smartphone und IPad). Sarnowski: „Das gelang unserem kleinen Unternehmen nur durch gute öffentliche Förderung, auf die wir aufmerksam gemacht wurden.“
Cartoonist „Stolli“ (Jörn Stollmann, Herne) zeigte, wie durch seine Figuren mit Knollennasen Öffentlichkeit für Produkte (etwa Bäckereiwerbung) entsteht. Journalistin Bettina Brakelmann stellte ihren Blog „Living.Ruhr“ vor. Dieser macht neugierig auf das ungewöhnliche Wohnen in der Region. „Das gibt es nicht nur in Hamburg oder Berlin“, so Brakelmann selbstbewusst.
Leer stehende Büroflächen umnutzen, hieß das Thema von „Pop Up Studios“ - Johannes Brückner und Marius Sonnentag. In Dortmund füllen sie erfolgreich leer stehende Räume mit Design (tagsüber) und als Musiktreff (abends).
Für Unterhaltung (und Selbstpräsentation) sorgten die beiden Musiker Susanna Keye (Gesang/Klavier/Stimmbildung) und Edy Edwards. Da war viel Pfiff drin. Im Jahr 2016 geht es weiter.