Hiltrop. . Keine Jacke hängt an den bunten Garderobenhaken, kein Kind wühlt sich durch das Bällebad im Spielzimmer – die frisch renovierten Räume der Anfang Mai eröffneten Kindertagesstätte „Sonnenschein“ sind verwaist. Neun Kinder im Alter von ein bis drei Jahren kann die Großtagespflegestelle aufnehmen, bislang gibt es allerdings lediglich eine Anmeldung.

Keine Jacke hängt an den bunten Garderobenhaken, kein Kind wühlt sich durch das Bällebad im Spielzimmer – die frisch renovierten Räume der Anfang Mai eröffneten Kindertagesstätte „Sonnenschein“ sind verwaist. Neun Kinder im Alter von ein bis drei Jahren kann die Großtagespflegestelle aufnehmen, bislang gibt es allerdings lediglich eine Anmeldung.

„Wir haben es einfach versäumt, für uns Werbung zu machen“, sagt Linda Ressel, Vorsitzende des Trägervereins Kosmopolitische Frauen. Der Verein betreibt in Frankfurt seit 1997 sehr erfolgreich einen Kindergarten. „Dort haben wir immer eine hohe Nachfrage und lange Wartelisten, wir haben einfach erwartet, dass das hier auch so sein wird.“

Die Idee, auch in Bochum eine Kindertagesstätte zu eröffnen, stammt von Selina Quanz. Sie war Mitarbeiterin im Frankfurter Kindergarten und zog nach ihrer Hochzeit nach Bochum. Hier vermisste sie ein Betreuungsangebot mit der Atmosphäre, wie sie sie aus Frankfurt kannte. Ressel nahm daraufhin Kontakt zum Jugendamt auf. „Und die waren sofort Feuer und Flamme“, so die 68-Jährige. Quanz machte sich auf die Suche nach geeigneten Räumen.

Im beschaulichen Hiltrop wurde sie schließlich fündig: ein rund 160 Quadratmeter umfassender Flachdachbau mit Garten wurde vom Verein für rund 65 000 Euro zu einer hellen und modernen Großtagespflegestelle umgebaut.

„Wir haben die Böden neu verlegt, die Wände gestrichen und natürlich das Kinderbad und die Küche neu eingebaut“, so Ressel.

Im Garten warten ein Sandkasten und ein kleines Kletterhäuschen mit Rutsche, drinnen ein Spiel-, ein Krabbel- und ein Schlaf- und Wickelzimmer, ein geräumiges Bad mit niedrigem Waschbecken und Toilettensitzen. Also viel Platz für neun Kleinkinder.

Auch die Küche ist äußerst kindsgerecht ausgestattet – an einer Wand steht ein niedriger Tisch mit winzigen Stühlchen. „Die Idee ist, dass wir hier zusammen mit den Kindern frühstücken“, erklärt Sona Karapetyan, die bislang die einzige Angestellte der „Sonnenschein“-Kita ist. Bis zu fünf Kinder kann die studierte Sozialpädagogin allein betreuen, ab dem sechsten Kind wird eine zweite Betreuerin eingestellt.

Sowohl die Verpflegung der Kinder als auch die Öffnungszeiten der Pflegestelle will der Verein mit den Eltern der künftigen Krippen-Kinder ganz individuell ansprechen. Denn: „Man sucht ja gerade dann eine Tagesmutter, wenn man von den Kernöffnungszeiten einer normalen Kita abweicht“, erklärt Karapetyan.