Harpen. Erstes Festival dieser Art im Amtshaus Harpen mit sieben Bands locktzahlreiche Besucher. Weitere Veranstaltungen sollen folgen
Es dauerte beim ersten Harpener Folkfestival im Amtshaus Harpen nicht lange, bis die Musik das Publikum in seinen Bann gezogen hatte. Bereits die erste Band, Full House, brachte den beschaulichen Ortsteil ordentlich in Wallungen. Doch beim ersten Festival dieser Art wollte das Publikum nicht nur der Akustik-Musik frönen, sondern auch ein Zeichen setzen: Dass der Stadtteil mehr solcher Aktionen braucht. „Ohne das Haus hier wäre im Ortsteil tote Hose“, brachte es Besucherin Hilde Mazanek auf den Punkt.
Die Idee, ein solches Konzert mit insgesamt sieben Bands und Songwritern nach Harpen zu holen, funktionierte. Der Saal war schon zu Beginn des Konzerts voll, das Publikum bei guter Laune. Das breite Spektrum der auftretenden Bands aus verschiedenen traditionellen und zeitgenössischen Stilen veranschaulichte die Vielfalt dieser oft stiefmütterlich behandelten Musikrichtung.
„Ich bin überrascht, dass ich das Publikum schon so früh am Abend zum Mitsingen bewegen konnte“, sagt Neil Grant. Der Musiker verzauberte mit seinen warmen Gitarrensounds und seiner starken Stimme das Publikum – unter anderem mit dem 70er-Jahre-Hit „Streets of London“ von Ralph McTell.
Doch das Folkfest brachte nicht nur gute Musik, sondern auch neues Publikum ins Amtshaus. Eine von ihnen war Jessica Theimann mit ihren Freundinnen. „Wir begleiten Full House zu jedem Konzert. Das machen wir schon seit einem Jahr so“, erzählte Theimann. Eine Arbeitskollegin spielt in der Band, so kamen die jungen Frauen zu Full House. Anfangs sei das gar nicht ihre Musik gewesen, aber mit der Zeit hätten sie den Folk lieben gelernt. Vom kleinen Festival im Amtshaus zeigten sie sich begeistert. „Der Raum ist für die Musik gut geeignet“, so die 32-Jährige.
Die Idee, überhaupt ein solches Festival in Harpen stattfinden zu lassen, stammt von Guntmar Feuerstein, seinerseits unter anderem Berufsmusiker und „Kulturminister“ des Vorstandes des Bürgerzentrums. Zwar ist Folk nur eine von vielen Musikrichtungen, die er mag, doch hat er diesen Stil mittlerweile besonders in sein Herz geschlossen: „Die Musik ist akustisch, man braucht fast keine elektronischen Verstärker. Und außerdem ist man seinem Instrument so nah wie nur möglich“, schwärmte Feuerstein. Da der Folk in Bochum bisher aber nur marginal vertreten war, musste seiner Meinung nach ein solches Festival her.
Am Abend selbst folgte eine offene Session, also ein zwangloses Zusammenspiel der Künstler, an der sich auch Zuschauer beteiligen konnten. Im kommenden Jahr soll es das nächste Folkfestival geben.