Tradition findet in Harpen wieder mehr Zuschauer und teilnehmende Vereine. Amtshaus wird zum zweiten Standbein des Spektakels
Harpen. Die 627. Auflage des Mai-abendfestes wird noch länger in Erinnerung bleiben: nicht nur wegen der bisher längsten Eichausgrabung, sondern auch,weil mehr Bürger und Vereine sich beteiligten und damit zeigten, dass diese Tradition in Harpen aufrecht erhalten werden soll.
Die Eichausgrabung im Harpener Bockholt ist immer für eine Überraschung gut. Im letzten Jahr stand vor dem Festzelt eine Birke anstelle einer Eiche (die „echte Eiche“ musste stattdessen vorm Amtshaus Harpen ausgegraben werden). In diesem Jahr musste so lange wie noch nie gebuddelt werden, um die Eiche aus der steinigen Harpener Erde zu holen.
Ausgraben mit dem Suppenlöffel
Dabei musste Junggesellenhauptmann Dominik Braun sogar zum Suppenlöffel von Angelika Fröngen aus Werne greifen, da der blau-weiße Spaten bei den ersten Ausgrabungsversuchen abgebrochen war. Unter den schmunzelnden Gesichtern der Harpener Schützen („Wir haben den Spaten noch nicht mal angesägt“) gelang es dann aber doch noch, und der Baum war ausgebuddelt.
Die Pflege der Tradition mit der Eichausgrabung war auch die zentrale Botschaft von Hans-Heinrich Albert gen. Schürenhöfer (Vorsitzender des BSV Bochum-Harpen) und von Henry Donner (Bezirksbürgermeister Nord) am Festtag. Beide konnten sich darüber freuen, dass in diesem Jahr mehr Schaulustige, aber auch Teilnehmer in Harpen auf der Strecke das Maiabendfest unterstützt haben. So lief beispielsweise neben der Maischützenschule und den Harpener Pfadfindern auch eine große Abordnung des TuS Harpen mit. Auf WAZ-Anfrage bestätigte auch die Polizei, dass in diesem Jahr mehr Zuschauer in Harpen an den Straßen standen. Diese konnten sich nicht nur an einem größeren Zug, sondern auch an einer besseren Organisation des Zuges und seiner Fahrzeuge erfreuen (im letzten Jahr hatte es hier zahlreiche Beschwerden gegeben).
Neben dem Festzelt im Bockholt wird an den blau-weißen Festtagen auch das ehemalige Amtshaus Harpen immer mehr zum zweiten Standbein des Festes. Das zukünftige Bürgerzentrum Amtshaus Harpen dient dabei nicht nur dem BSV Harpen und seinen Gästen (darunter in diesem Jahr vier auswärtige Musikgruppen) als Anlaufstelle, auch immer mehr Bürger nehmen an den dortigen Aktivitäten zum Maiabendfest teil. Darüber freut sich Hans-Heinrich Albert, der insgesamt „sehr zufrieden“ mit dem diesjährigen Maiabendfest war.
„Sowohl der Dorfabend als auch die Schlagerparty im Festzelt waren gut besucht und zeigen, dass auch hier der Besuchertrend nach oben geht“, so Albert. Zu den regelmäßigen Besuchern in Harpen zählte in den letzten Jahren auch Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz, „die nie ein Fest in Harpen verpasst hat“, so Albert und dafür in diesem Jahr vom BSV Harpen geehrt wurde.
Hans-Heinrich Albert gen. Schürenhöfer machte beim Festakt im Bockholt einen außergewöhnlichen Vorschlag: Um die Tradition zu erhalten, soll der Harpener Hellweg in „Engelbert Hellweg“ umbenannt werden. Das passende Straßenschild gab es als Geschenk gleich dazu. Die Harpener Schützen unterstützen damit einen Aufruf der Maiabendgesellschaft, die Erinnerung an die Tradition des Maiabendfestes auch im Stadtbild aufrecht zu erhalten.